Fit für den Wanderritt

Wie man das Pferd für Wanderritte fit bekommt, habe ich im vorherigen Beitrag beschrieben. Mit Tages- und Wochenendritten testet man, ob das Wanderreiten einem selbst und dem Pferd überhaupt Spaß macht. Im folgenden Beitrag gibt es ein paar Tipps dazu.

Wer bereits eine Strecken mit der Karte geplant hat – egal ob zum Wandern, Radfahren oder Reiten –, hat möglicherweise schon festgestellt, dass man sich entfernungstechnisch leicht verschätzen kann. GPS-Geräte sind natürlich hilfreich, um Touren zu planen und zu reiten. Dennoch sollte man ein paar Grundregeln kennen.

So weit ist es: 15 Kilometer Luftlinie entsprechen etwa 25 Kilometern Weg. Die Faustregel lautet, Luftlinie mit 1,6 multiplizieren. Sind größere Hindernisse, wie Wasser, Eisenbahnlinien oder Autobahnen im Weg, sollte man mal 2 rechnen, bei stark bergigem Gelände mit einem noch höheren Faktor.

So lange dauert es: Die Reisegeschwindigkeit beträgt im Schritt circa 4 Kilometer pro Stunde, im Trab etwa zehn. Da man meist nur im Schritt unterwegs ist, sollte man nicht mit mehr als 6 km/h rechnen. Da man idealerweise nie mehr als fünf Stunden Reitzeit einplanen sollte, und auch etwas Puffer einrechnen muss, weil Wege, die auf der Karte gut aussehen, nicht bereitbar sind, sollte man Tagesetappen von maximal 20–25 km planen.

Viele Wanderreiter planen und reiten immer noch am liebsten nach Karte – idealerweise im Maßstab 1:250.000 oder 1:200.000. (© C. Götz)

Die Pausen: Pausen für Pferd und Reiter sind regelmäßig einzubauen. Jede Stunde sollte man für zehn bis 15 Minuten absteigen und führen. Lediglich in der großen Mittagspause wird abgesattelt. Vorher sollte der Sattelgurt gelockert und der Sattel pro Reitstunde noch fünf Minuten auf dem Pferd belassen werden. Man sollte ein Pferd, gerade wenn es wärmer ist, möglichst oft trinken lassen. Dies ist auch bei der Routenplanung zu berücksichtigen. Da viele Pferde mit fremdem Wasser heikel sind, ist es sinnvoll, sie vor längeren Strecken daran zu gewöhnen – etwa indem man bereits regelmäßig Wasser aus Eimern tränkt, dem ein Schuss Apfelessig hinzugefügt wurde.

Extra-Tipp: Passieren kann immer etwas. Die meisten Pannen unterwegs betreffen den Hufschutz – egal ob Beschlag oder Hufschuhe. Man sollte vor jedem längeren Ritt beides kontrollieren und zudem klären, wen man anrufen kann, um unterwegs im Notfall mit dem Hänger einsammelt zu werden.