Der Poop-Stop

Stehenbleiben, oder nicht stehenbleiben? Das ist hier die Frage. Wenn es ums Äpfeln unter dem Sattel geht, gehen die Meinungen der Reiter auseinander. Die Fraktion der Poop-Stop-Befürworter hat allerdings, durch die inzwischen weit verbreitete Regel des Abmistens von Reithalle und -platz, die besseren Argumente …

Um die Qualität des Bodens und damit auch die Belastung der Atemwege der Pferde (und natürlich auch der Reiter) zu mindern, ist das Abmisten nahezu überall Pflicht. Weil das am effektivsten geht, wenn der Haufen auf einem Haufen liegt und nicht quer durch die ganze Halle verteilt wurde, entschließen sich immer mehr Reiter dazu, ihr Pferd zum Äpfeln anhalten zu lassen.

Kompakt als frischer Haufen lassen sich die Pferdeäpfel am besten entsorgen. Es spricht nichts dagegen, dafür kurz abzusteigen. (© C. Vidal)

Allerdings ist es mit dem Anhalten lassen so eine Sache. Denn man sollte durchaus in der Lage sein, ein Pferd während des Äpfelns im Vorwärts zu halten. Und zwar nicht für die Überquerung des vielzitierten Bahnübergangs oder der stark befahrenen Straße, sondern, damit das Argument mit dem besseren Abmisten auch wirklich zählt.

Denn wer nur dort anhalten kann, wo das Pferd schlagartig stehenbleibt, wird zwangsläufig den Haufen die meiste Zeit auf dem Hufschlag oder anderen Hufschlaglinien hinterlassen. Und dort wird er untergetreten, so man ihn nicht sofort wegräumt. Vor allem, wenn mehrere Reiter in der Bahn sind, sollte man im Idealfall auf den dritten Hufschlag wechseln und dort erst das Pferd anhalten.

Zudem erzieht man das Pferd dadurch, das Stehenbleiben nicht vorweg zu nehmen. Denn das wiederum wäre nicht nur auf dem Bahnübergang kontraproduktiv, sondern kann auch in einer vollbesetzten Halle leicht zu Kollisionen führen.

Und auch beim Haufenmachen ist der fühlende Reiter im Vorteil: Wer frühzeitig spürt, welche Anzeichen das eigene Pferd vor dem Poop-Stop zeigt, kann entsprechend schnell reagieren. Langsamer werden, nicht mehr auf den Schenkel reagieren, auf die Vorhand kommen oder ein Festmachen des Rückens sind typische Signale. Wer dann zum Schritt durchpariert und den Hufschlag verlässt, kann besser auch selbst anhalten, bevor das Pferd es tut.

Übrigens: Ein Pferd macht im Schnitt alle zwei Stunden einen Haufen. Äpfelt es während des Reitens besonders viel ist das in der Regel ein Zeichen von Stress.