Eigentlich eine überflüssige Bemerkung, stehen braune Pferde doch grundsätzlich für Bodenständigkeit und Verlässlichkeit. Aus dem arabischen Raum gibt es ein Sprichwort, das sie aufgrund ihrer Farbe mit der Erde und deren Beständigkeit vergleicht. Der Spruch bezieht sich im Original nicht auf die Farbe, sondern auf die Hormone.
Er stammt aus Richard Wagners Oper „Die Walküre“. Dort spricht die Walküre Helmwige im dritten Aufzug, erste Szene, zu ihrem Hengst die Worte „Ruhig, Brauner! Brich nicht den Frieden.“ Und das, weil Walküre Ortlinde sich vorher beschwert: „Heiaha! Die Stute stösst mir der Hengst!“ Die Damen vermuten allerdings, dass die Unruhe der Pferde daher rührt, dass die toten Kämpfer – die beide Pferde noch im Sattel hängen haben – einst verfeindet waren.
Heute ist der Spruch sehr beliebt, wenn es darum geht, jemandem auf coole Art zu sagen, er solle mal runterkommen. Der Adressat darf gerne auch ein Pferd sein, das scheut.
Bei braunen Pferden sind Mähne, Schweif, Beine und Behang schwarz. Das Deckhaar geht von hellem Gelbbraun über Rotbraun bis zu Dunkelbraun. Die Haut der Braunen ist Dunkelgrau. Werden sie im Winter geschoren sind sie dort oft grau, denn ihre Deckhaare haben direkt an der Haut häufig ebenfalls diese Farbe.
Einige Braune haben allerdings weitere Farb-Spezialitäten wie grüne Beine oder mehrfarbiges Langhaar. Auch hierzu gibt es reichlich Züchtersprüche: So sollen grüne Beine – die deshalb so genannt werden, weil hellere Haare im Schwarz der unteren Extremitäten sie in der Sonne gelb-grünlich schimmern lassen – harte Pferde machen, und zwei- oder dreifarbiges Langhaar deutet auf exzellentes Springvermögen hin. Beides lässt sich in der Regel auf bestimmte Linien zurückführen.
In vielen Rassen – vor allem bei Warmblütern – sind die Braunen die häufigste Farbe. Vermutlich werden sie deshalb im Gegensatz zu Füchsen, Schimmeln oder Rappen nicht allein wegen ihrer Farbe gehypt. Dabei wäre dies durchaus angebracht, wenn man diesem Sprichwort glaubt: „Braune, leuchten sie auch wenig, sind verlässlich, drahtig, sehnig!“
Im nächsten Artikel widme ich mich der wirklich dunklen Seite der Vierbeiner.