In den ersten beiden Folgen ging es um die Ursachen von Headshaking und die Möglichkeiten, ihnen auf den Grund zu gehen. Im dritten Teil werde ich nun – vor allem naturheilkundliche – Therapiemöglichkeiten vorstellen.
Schulmedizinische Therapien des Headshaking-Syndroms (HS) haben häufig massive Nebenwirkungen. Antihistaminika oder Antiepileptika können Leberschädigungen und Koliken auslösen. Meist muss die Dosis immer weiter erhöht werden. Melatonin kann erfolgreich nur bei der lichtempfindlichen Variante angewendet werden. Nervenschnitte des Trigeminus wurden teilweise versucht, allerdings kommt man wegen der Komplikationen davon ab. Symptomatisch wird vor allem mit Nasencovern und Augenmasken (auch mit UV-Schutz) gearbeitet.
Aus Sicht der TCM ist das HS ein Beispiel für einen blockierten Energiefluss, insbesondere des Blasenmeridians, der eine besondere Beziehung zum Gehirn hat. Probleme mit dem Blasenmeridian wiederum sind typisch für Reitpferde. Auch die vom Drillingsnerv versorgten Bereiche stehen in Zusammenhang mit Meridianen (Gallenblasen- und Magenmeridian), die bei Pferden aufgrund von Haltung und Nutzung häufiger Probleme machen. Durch zu eng sitzende Reithalfter können außerdem der Dickdarm- und Magenmeridian in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch zu kurze Stirn- oder zu breite Genickriemen können über Druck auf Dü 19 (siehe Foto) die Symptomatik verstärken oder hervorrufen. Zudem liegen die Austrittspunkte der Nerven aus dem Inneren des Schädels direkt unter die Haut genau dort wo auch Reithalfter sitzen und können durch sie komprimiert und gereizt werden.
Pferde mit HS entgiften in der Regel schlecht. Deshalb stehen aus naturheilkundlicher Sicht eine Entgiftung sowie eine Stärkung der Leber häufig an erster Stelle, beziehungsweise sollten begleitend durchgeführt werden. Klassische Homöopathie dockt über die Art der Mittelfindung automatisch an der Ursache des HS an. Bioresonanz-Therapie kann sowohl bei der Diagnostik als auch therapeutisch wertvolle Dienste leisten. Positiv wirkt sich häufig die Unterstützung des Immunsystems aus, ob durch Phytotherapie, Homöopathie oder Akupunktur.
Zur Ursachenfindung, Korrektur und Unterstützung sind auch osteopathische und physiotherapeutische Maßnahmen geeignet. Im Kopf behalten sollte man immer, dass Nerven langsamer als andere Strukturen regenerieren und einmal geschädigte und vernarbte Nervenfasern zu Rückfällen neigen. Dennoch sollte man naturheilkundliche Maßnahmen als nebenwirkungsfreie Alternative speziell bei HS ins Auge fassen. Meist ist damit eine deutliche Verbesserung der Symptomatik möglich. Wird tatsächlich die Ursache erkannt und ist es noch möglich, sie zu heilen, können auch die HS-Symptome zurückgehen oder sogar ganz verschwinden.