Wer einem Lebewesen einen Namen gibt, der will damit etwas ausdrücken: Wie kreativ oder modern er ist, welche Wünsche und Hoffnungen er für dieses Geschöpf hat oder wie er die Leute ärgern kann, die diesen Namen aussprechen müssen. Das glauben Sie nicht? Beweise dafür gibt es vor allem aus dem Galopprennsport.
Was passiert, wenn zwei Pferde mit den Namen „My Wife knows everything“ und „The Wife doesn’t know“ in einem Starterfeld sind? Zuerst einmal nicht viel, außer die Stuten liefern sich ein spannendes Finish. Der Kommentator hat auch hörbar Spaß.
Deutlich genervter klingt der berühmte Rennbannsprecher Tom Durkin im Hialeah Park ob des Starters „Yakahickamickadola whatever“. Im Video berichtet er über einen weiteren Zungenbrecher, der ihm ebenfalls nicht wirklich leicht von den Lippen geht. Ein weiteres wundervolles Beispiel für kreative Namensgebung im Galopprennsport habe ich in diesem Beitrag bereits verlinkt.
Aussprache von Pferdenamen st nicht nur bei Galopprennen ein Thema, sondern auch bei Turnieren: Das Pferd einer Freundin hieß Allez. Ein gern gewählter Name, der allerdings auf Turnieren zu 99 Prozent zu „alles“ wurde. Zuschauer ohne Programm sah man dann häufiger kopfschüttelnd, Zuschauer mit Programm und Französischkenntnissen auch.
Stichwort Programmheft: Für Turnierreiterinnen* gibt es noch einen weiteren Ansporn bei der Namenssuche: Sie wollen keine Nummer hinter dem Namen. Die werden der Reihe nach vergeben, wenn es den Namen bereits gibt. Aber versuchen Sie es nicht mit „Sattelschrank“, der Name ist bereits eingetragen.
* Gendern? Darum!