Nachdem ich die Studie über die gesundheitlichen Benefits des Trainings alter Pferde im letzten Beitrag beschrieben hatte, stelle ich mal eine typische Trainingseinheit für meine 21-jährige Stute ein, wie ich sie etwa einmal die Woche mache, wenn ich nicht viel Zeit habe und sie deswegen an diesem Tag nicht reite.
Diese gut halbstündige Runde im Gelände kombiniert Elemente von Bodenarbeit mit einem Spaziergang und verbindet Gymnastizierung (G) mit Kraft- (K) und Ausdauertraining (A).
Ich starte zum Aufwärmen auf Asphalt, bevor es nach einem halben Kilometer auf einen Wiesenweg geht, der ebenso lang leicht bergauf führt. Ich verlange ein flottes Tempo, so dass die Stute die Hinterhand schön einsetzt und über den Rücken geht (A).
Danach führt ein gerader Weg mit einem soliden Wiesenstreifen über eine längere Strecke, auf der ich in sehr kurzen Reprisen (zwei, drei Tritte und Schritte) Trab-Schritt- und schließlich Trab-Halten-Übergänge abfrage (G).
Nach einer kurzen Entspannung kommt ein kleines Stück planer Wiese, die sich für ein Übertretenlassen (G) eignet, natürlich zu beiden Seiten, dann geht es zurück. Jetzt richte ich die Stute nach den Trab-Übergängen aus dem Halten zurück und lasse sie gezielt mit dem von mir gewünschten Hinterbein wieder antreten – erst im Schritt, dann im Trab, von beiden Händen, im Wechsel links, rechts (G+K).
Dann führt der Heimweg leicht bergab und ich richte sie mehrmals in kleinen Reprisen rückwärts (G+K).
Abschließend bietet ein weiteres gerades und planes Stück Weg die Möglichkeit für Schulter- und Kruppeherein im Schritt (G), bevor sie den restlichen halben Kilometer nach Hause noch einmal entspannen kann.
Eine kurze Runde, aber ich habe mich bewegt und das Pferd hat mit Körper und Kopf etwas getan. Man kann diese und noch mehr Übungen natürlich auch in längere Spaziergänge einbauen.
Eine Artikelserie über das Training von Pferdesenioren auf meinem Blog startet hier.