Im vorigen Beitrag habe ich zwei einfache und gängige Freisprunggassen beschreiben. Dort finden Sie auch alle Artikel verlinkt, wie man am besten ein Pferd ans Freispringen heranführt. Hier geht es um weitere Möglichkeiten, Freisprunggassen aufzubauen und was sie jeweils bringen.

Zuerst eine etwas längere Reihe, die noch relativ einfach ist: Von der Stange ca. 3,00 m* (bei Kleinpferden etwas weniger) zum Cavaletti, dann ein Galoppsprung (ca. 7,00 m) zum Steilsprung und zwei Galoppsprünge (ca.10,00 m) zum Oxer.

Mit der Stange wird der Sprung über das Cavaletti und damit die Distanz zum Steilsprung geregelt. Die zwei Galoppsprünge zum Oxer erlauben dem Pferd, ein Überspringen oder eine Störung im Fluss am Steilsprung selbst auszugleichen. Trotzdem wird auch hier schon das Rhythmusempfinden geschult und einige Geschicklichkeit verlangt. Niedrig – bis maximal 80 Zentimeter – aufgebaut, kann man diese kleine Reihe den meisten Pferden schon nach einigen Malen Gewöhnung anbieten.

Und hier noch ein anspruchsvolleres Beispiel für fortgeschrittene Freispringer: Nach den beiden In-Out-Cavaletti (ca. 3,00 m*) folgt nach ca. 3,20 m ein In-Out-Steil (mit ca. 3,40 m Abstand) und nach einem Galoppsprung (ca. 7,00 m Abstand) ein weiterer Steilsprung.

 

 

Mehrere In-Outs hintereinander – bestehend aus Cavaletti und dann aus niedrigen Steilsprüngen – sorgen für Geschmeidigkeit und Kraft. Beim Aufwärmen werden erst nur die vorderen Cavaletti gesprungen und danach hinten die Stangen zuerst auf den Boden gelegt, anschließend aufgelegt. Wichtig ist, dass die Pferde energisch abspringen und sich nicht zu sehr strecken müssen, also die Abstände nicht zu groß werden. Dann ist diese Reihe auch eine tolle Rhythmusschulung. Mit möglichst engen Abständen kann sie außerdem helfen, die Vorderbeintechnik zu verbessern.

* Angaben für ein durchschnittliches Warmblut.