Hört sich schräg an, ist aber die Anweisung aus dem englischsprachigen Raum für das Verschnallen von Gebissen. Die Formel für gebrochene Gebisse lautet: Das Pferd sollte damit „lächeln“ aber es sollte keine Falten ziehen. Wie kommt es, dass die Anweisungen hierzulande so ganz anders sind? Und was ist richtig?
Eine, eineinhalb, zwei Falten an den Maulwinkeln geistern für gebrochene Gebisse durch die Reiterwelt. Sucht man nach zuverlässigen Begründungen für das eine wie das andere stellt man schnell fest, dass es die eigentlich nicht gibt. In medizinischen Studien ist in der Regel die Rede davon, die Anatomie des jeweiligen Tieren im Hinblick auf Maulbreite, Länge der Maulspalte, Dicke der Zunge und Höhe des Gaumens zu beachten.
Jedes Gebiss kommt im zahnfreien Zwischenraum, den Ober- und Unterkiefer bilden, zu liegen: Und zwar zwischen den Backenzähnen und den Hakenzähnen, beziehungsweise Schneidezähnen. Dabei gilt es vor allem zu beachten, dass zu den Zähnen jeweils genug Platz ist. Dies kontrolliert man, indem man Ober- und Unterlippe jeweils etwas zur Seite zieht. Dann schaut man, wie viel Platz im Unterkiefer nach hinten-oben zum ersten Backenzahn ist und kontrolliert den Abstand des Gebisses zu den vorderen Zähnen im Oberkiefer (siehe Bild). Bei Hengsten und Wallachen ist das einfach, denn normalerweise ist dieser Zahn vorhanden, bei Stuten gibt es ihn manchmal. Immer aber spürt man im Zahnfleisch die Anlage. Und die gilt es zu beachten als ob der Zahn vorhanden wäre. Ziel dieser Anweisungen ist, dass sichergestellt werden soll, dass das Pferd sich beim Abkauen das Gebiss nicht mit der Zunge gegen die Zähne schlägt. Denn dies verleidet ihm das Metall im Maul garantiert. Ich kenne Pferde, bei denen Zungen- und Maulprobleme allein durch die richtige Lage, des passenden Gebisses aufhörten.
Eine häufige Fehlerquelle ist, dass nicht geschaut wird, ob das Gebiss auf beiden Seiten gleichhoch liegt und nicht der Genickriemen seitlich verzogen ist. Auch kann man die Breite erst exakt beurteilen, nachdem das Gebissstück korrekt im Maul positioniert wurde. So kann es passieren, dass ein Gebiss, das man von der Breite vorher für passend hielt, nun zu eng ist. Zu beachten ist auch, dass man doppelt gebrochene Gebisse grundsätzlich höher verschnallen muss, da sie über die zwei Gelenke normalerweise tiefer zu hängen kommen. Das kann bei Pferden mit kurzer Maulspalte diese zu sehr strapazieren oder das Gebiss kommt zu nah an die Zähne im Oberkiefer. Dann ist oft ein einfach gebrochenes Gebiss besser oder eine Stange.
Erst ein korrekt angepasstes Gebiss kann man nun daraufhin testen, ob das Pferd es mag oder nicht. Wer sich unsicher ist kann das Gebiss einige Tage benutzen und vor allem beobachten, wie das Pferd es beim Aufzäumen aufnimmt.