Was machen Chips im Pferd?

Im Rahmen des Artikels über meine Abneigung gegen Transponder erwähnte ich auch eine Studie, die bei 16 toten Pferden die Entstehung und Art von Veränderungen nach einer Mikrochip-Implantation untersuchte. Mehr gibt es noch nicht.

Die Ergebnisse sind schnell wiedergegeben: Bei 81 Prozent der gechippten Pferde wurde histologisch die gewünschte Abkapselung des Transponders mit fehlender oder minimaler entzündlicher Reaktion festgestellt. Zwei Pferde, das entspricht 13 Prozent, zeigten eine Abkapselung des Transponders mit deutlicher, entzündlicher Reaktion und bei einem Jährling lag unreifes Granulationsgewebe mit einer ähnlichen Entzündung vor. Die entzündlichen Veränderungen beschränkten sich auf die unmittelbare Kontaktzone zum Mikrochip.

Die 16 untersuchten Pferde sind quasi zufällig in diese Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover geraten, da man in Ihnen einen Transponder scannen konnte. Sie waren beim Zeitpunkt ihres Todes zwischen zwei Monaten und 25 Jahren alt; Informationen über den Zeitpunkt der Implantation lagen nicht vor.

Ab mit dem Mikrochip ins Pferd. Was er da macht und ob er an der Stelle bleibt? Nicht wirklich erforscht – ganze 16 tote Pferde hat man daraufhin schon untersucht. (© Izvora, Wikipedia)

Ab mit dem Mikrochip ins Pferd. Was er da macht und ob er an der Stelle bleibt? Nicht wirklich erforscht – ganze 16 tote Pferde hat man daraufhin schon untersucht. (© Izvora, Wikipedia)

Gefunden wurden die Transponder im subkutanen Fettgewebe, im inter- und perimuskulären Bindegewebe oder in der Muskulatur. An jedem Fundort waren sie von einem sehr dünnen, nahezu transparenten Gewebe umgeben. Dies erwies sich bei allen Tieren bis auf den Jährling als ausgereifte Bindegewebskapsel mit unterschiedlicher Dicke. Bei zwei Tieren wurde, in der dem Transponder benachbarten Muskulatur, eine strangförmige Fibrose gefunden, bei der es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den vernarbten Stichkanal handelt.

Schön, dass nun, nachdem die EU-Richtlinie zur Kennzeichnung per Chip doch schon seit 2010 in nationales Recht umgesetzt wird, jemand schaut, was die Teile im Körper machen. Nicht so schön, dass mir jemand vorschreibt, dass ich mein Pferd zu chippen habe, wenn noch nicht einmal klar ist, was sie im Körper auslösen. Dabei hätte es durchaus die Möglichkeit eingehender Untersuchungen unter verschiedenen Aspekten gegeben: Bereits seit rund einem Jahrzehnt werden Pferde für die Haltung in Offenställen sowie Trabrennpferde in Deutschland mit Transpondern versehen.