Du kannst hier nich’ lang

Wo darf man reiten, wo nicht? Was genau ist wo verboten? Wie unterscheiden sich die Bundesländer und was in aller Welt bedeutet dieses Schild? Ein Tipp: „Schwule Prinzen dürfen hier nicht lang“, wie eine Freundin beim ersten Anblick so schön mutmaßte, heißt es wohl eher nicht.

Die Bremsen sind weg, nur noch wenig Insekten unterwegs – eigentlich ist jetzt die schönste zeit, um auszureiten. Doch was und wo darf man? Grundsätzlich gilt: Die einzelnen Bundesländer regeln die Gesetzgebung diesbezüglich. Und die kann sich auch immer mal ändern. Die FN hat die derzeit gültigen Regeln hier zusammengefasst.

Welche Wege zum Reiten freigegeben sind, ist aber nicht nur von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich: Sogar in einzelnen Gemeinden kann es unterschiedlich Regelungen geben. Das betrifft auch die Kennzeichnungspflicht für Pferde.

Viele Bundesländer haben Formulierungen in ihren Wald- und Naturgesetzen, die schwammig oder für Laien schwer verständlich sind. Wer „auf allen dafür geeigneten Wegen“ reiten darf, der wird sicher schneller denken, er darf überall reiten, als jemand aus einem Bundesland, das nur das Reiten auf speziell als Reitweg ausgezeichneten Strecken erlaubt.

Überall gilt: Als Reiter und Fahrer darf man keinen Flurschaden verursachen. Felder und Wiesen sind aber nicht zu jeder Jahreszeit tabu. Man kann über ein Stoppelfeld reiten und auch über eine Wiese außerhalb der Vegetationszeit, wenn diese gefroren ist. Dann ist gewährleistet, dass man nichts kaputtmacht. Das gilt auch für viele Wege, die nicht so stark befestigt sind: Diese müssen tabu sein, wenn man sie durch die Pferdehufe bei feuchter Witterung kaputt macht, auch wenn das Reiten ansonsten in diesem Bundeland auf ihnen erlaubt wäre.

Ein Reitverbot-Fantasieschild wie dieses kann einen Hinweis geben, dass man hier Vorsicht walten lassen muss und sich sehr sicher sein sollte, dass man sich wirklich auf dem Boden des Landesgesetzes bewegt. (© C. Vidal)

Eine gute Adresse, um zu erfragen, ob und welche Probleme es beim Ausreiten in der Gegend gibt, ist meist die Stallgemeinschaft und vor allem der Stallbesitzer. Wenn man weiß, wie man Ärger vermeiden kann, sollte man das tun. Schließlich wollen viele von uns noch lange ausreiten und die Natur zu Pferde genießen.

Schöne Herbstausritte wünsche ich!