Chronischer Husten wird seit einiger Zeit als Equines Asthma (EA) bezeichnet. Wie sich der Begriff definiert und einige Fakten zu EA, habe ich im ersten Teil der Serie erklärt. Jetzt geht es unter anderem darum, wie EA entsteht und wie es sich von anderen Atemwegserkrankungen bei Pferden unterscheidet.
Nicht jedes Pferd, das hustet hat EA, und nicht alle Pferde, die nicht husten, haben kein EA. So könnte man das Dilemma dieser Erkrankung beschreiben. Dass Pferde mit EA nicht oder nicht immer husten liegt zumeist daran, dass festsitzender Schleim in der Lunge aufgrund der dort kaum vorhandenen Hustenrezeptoren nicht „bemerkt“ wird.
Mit Husten als Symptom treten (neben EA) beim Pferd vor allem infektiöse Atemwegserkrankungen auf. Auslöser sind zumeist Influenza-, Herpes- oder Rhinoviren. Sie gehen mit erhöhter Temperatur bis Fieber einher und können – auch in Form bakterieller Sekundärinfektionen – von den oberen in die tiefen Atemwege absteigen.
Während ein Infekt vorübergeht zeigen Pferde mit EA ständige oder wiederkehrende Symptome: Pferde mit leichtem und mittlerem EA haben in Ruhe – also ohne sich zu bewegen – keine erhöhte Atemfrequenz oder Atemnot, Pferde mit hochgradigem EA schon. Umgangssprachlich hört man dann oft: der pumpt. Besteht diese Situation über einen längeren Zeitraum, entwickeln die Pferde eine sogenannte Dampfrinne. Sie entsteht, da die Bauchmuskeln unverhältnismäßig wachsen, um das Ausatmen zu unterstützen.
Leichtes bis mittelschweres EA tritt bei Pferden jeden Alters auf. Am häufigsten findet man es bei jüngeren Tieren. Schweres EA trifft man in der Regel bei Pferden über sieben Jahre.
Der Grund für die Entstehung von EA ist letztlich, dass die Selbstreinigung der Atemwege nicht funktioniert. Dies kann unterschiedliche Gründe haben und ist oft multifaktoriell. Schon die Fütterung mit gutem Heu sowie die Haltung auf Einstreu sind nicht völlig staubfrei zu gewährleisten. Steht das Pferd dann zu viel im Stall, eventuell bei schlechter Stallluft und/oder schlechtem Stallmanagement und/oder mit zu wenig Bewegung an guter Luft, braucht es nicht mehr viel, um EA entstehen zu lassen.
Häufig entsteht bei dieser Art der Über- und Fehl-Belastung der Atemwege auch noch eine Allergie. Allerdings hat nicht jedes Pferd mit EA eine allergische Komponente. Beides ist möglich.
In Teil 3 geht es darum, was man tun kann, wenn man vermutet oder wenn festgestellt wurde, dass das Pferd unter EA leidet.
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