Fahr-Erziehung fürs Pferd

Pferde müssen nicht nur das Verladen selbst lernen: das Einsteigen, das ruhige Stehenbleiben im Hänger und vor dem Ausladen, sowie beim Ausladen gerade rückwärts zu gehen. Sie müssen auch lernen, sich im fahrenden Hänger auszubalancieren. Einen Tipp zum Abbiegen habe ich bereits …

hier veröffentlicht und Grundlegendes in diesem Beitrag beschrieben.

Manche Pferde lassen sich auf einer bestimmten Seite besser fahren. (© C. Götz)

Was aber kann man tun, wenn die Pferde beim Fahren nicht ruhig stehen, wenn sie mit dem Kopf schlagen, scharren oder gegen die Wand (z. B. der Sattelkammer) schlagen. Oft hört man: Brems’ einfach mal! Der Tipp ist gefährlich. Bremsen ist nämlich viel zu grob.

Wir wissen ja alle, dass wir die Hilfen fein geben sollen. Doch wie man da hin kommt, dass feine Hilfen funktionieren wissen nur wenige.

Eine Erziehung zur feinen Reaktion auf Hilfen ist, wenn man Hilfen erst fein gibt und nur dann steigert, wenn keine Reaktion kommt, wie ich es in diesem Artikel beschrieben habe.

Beim Hängerfahren ist es nicht anders. Man muss sanft versuchen, die Pferde daran zu erinnern, dass sie sich aufs Gefahrenwerden konzentrieren, wenn sie die Balance und die Kraft haben auf drei Beinen stehend Quatsch zu machen. Es gibt auch Pferde, die im Hänger anfangen zu „wippen“. Das fühlt sich im Zugfahrzeug extrem unangenehm an und kann ebenfalls sehr gefährlich werden.

Der erste gefühlvolle Versuch, solche Kandidaten dazu zu bringen, ihre Energie wieder fürs Stehenbleiben zu verwenden ist ein minimales vom Gasgehen und entsprechendes Wiederbeschleunigen. Das ist für die anderen Verkehrsteilnehmer nahezu nicht wahrzunehmen und damit auch nicht gefährlich. Dennoch muss man natürlich den Verkehr im Blick haben, wenn man das macht. Man kann die Aktion, falls sie nicht beim ersten Mal oder dauerhaft wirkt auch zwei-, dreimal wiederholen.

Es gibt Pferde, die werden an der Ampel unruhig, oder immer dann wenn das Fahrzeug kurz steht. Da kann man dann mit großzügigem Abstand zum Vordermann versuchen, immer wieder nur für ein paar Zentimeter anzufahren und das Pferd gedanklich und körperlich zu beschäftigen.

Grundsätzlich gilt: Wer weiß, warum sein Pferd unruhig wird, kann noch besser gegensteuern.