Ändert sich der Druck unter dem Sattel, wenn Männer reiten oder Frauen? Die Antwort auf diese Frage war quasi Nebenprodukt einer Studie an der Vetmeduni Vienna zum Thema: Haben Pferde mehr Stress* unter Reiterinnen oder unter Reitern während eines Springparcours.
In einem weiteren Experiment wurde die Druckverteilung des Sattels auf dem Rücken des Pferdes untersucht. Die Druckverhältnisse wurden während des Reitens im Schritt, Trab und Galopp gemessen. Im Trab und besonders im Galopp war der Satteldruck bei Reiterinnen etwas geringer als bei Reitern. Dies führen die Untersucher allerdings auf das geringere Körpergewicht der Reiterinnen zurück.
Eine andere Möglichkeit wäre eine unterschiedliche Körperhaltung beim Reiten – bedingt durch die unterschiedliche Anatomie des Beckens der beiden Geschlechter. Doch das ist offensichtlich nicht der Fall: „Insgesamt gab es also auch keine vom Geschlecht abhängigen wesentlichen Unterschiede in der Einwirkung der Reitenden auf den Rücken des Pferdes“, so das Resümee.
Allerdings kennt jeder mindestens ein Pferd von dem es (in der überwiegenden Zahl der Fälle) heißt: Mag keine Männer! Ist aber auch mit dem anderen Geschlecht möglich. Und manchmal ist auch bei Pferden Geschlechterverwirrung angesagt: Mein erstes Pferd, das Frauen gegenüber hochgradig skeptisch war, bekam einmal Panik, als es einen sehr feminin sprechenden Mann nicht als solchen erkannte.
Das Resümee der Studie ist: „Wenn Reiter und Reiterinnen in gleichen Wettbewerben starten, haben beide auch die gleichen Chancen in der Platzierung ganz nach vorne zu kommen“, so Christine Aurich. Seit man als Frau nicht mehr im Damensattel starten muss bestimmt.
* Das Ergebnis: Der Kortisolspiegel der Pferde stieg zwar während des Reitens an, jedoch unabhängig davon, ob die Pferde von einer Frau oder einem Mann geritten wurden.