Weitere spannende Aspekte bei der Therapie von Sehnenschäden bieten auch die traditionelle chinesische Medizin, vor allem die Akupunktur, sowie die Homöopathie. Wann lohnt es sich, diese Therapien ins Behandlungskonzept einzubeziehen?
Gemäß der TCM ist die Leber verantwortlich für den Zustand von Muskeln, Sehnen, Gelenken und Bändern. Auch der eng mit der Leber und ihrem Meridian verknüpfte Gallenblasen-Meridian hat das Gewebe der Sehnen in seinem Funktionskreis. Auf ihm befindet sich auch der so genannte Meisterpunkt der Sehnen, Muskeln und Bänder. Dieser Punkt kann generell bei Sehnenerkrankungen akupunktiert werden und eignet sich sogar zur Akupressur.
Akupressur kann vom Tierbesitzer sehr effektiv begleitend zur Akupunktur und anderen Therapieformen eingesetzt werden. Am besten lassen Sie sich den oder die – für das jeweilige Pferd und seinen Schaden – geeigneten Punkte von einem Therapeuten suchen und die Technik zeigen. Je nachdem wo die betroffene Sehne sich befindet und wie das Problem sich genau darstellt kommen viele Punkte in Frage.
Doch die Akupunktur kann noch mehr. Über ihre diagnostischen Möglichkeiten können tieferliegende organische Ursachen und Zusammenhänge aufgedeckt werden, Akupunktur bietet sich deshalb besonders an, wenn das Pferd bereits mehrfach Schwierigkeiten mit Sehnen, Muskeln oder Bändern hatte oder bei genereller Sehnenschwäche, wenn also das Pferd beispielsweise sehr weich gefesselt ist und man aufgrund dessen Probleme mit dem Bandapparat erwartet.
Ähnlich tiefgreifend kann auch die Homöopathie bei Sehnenschäden jeder Art – von der Entzündung bis zur Überlastung – wirken, wenn nicht irgendein typisches Sehnenmittel gegeben wird, sondern bei der Mittelfindung alle Modalitäten bedacht werden.
Einige Fallbeispiele zu den in diesem und den vorherigen Beiträgen beschriebenen Lösungen in der nächsten Folge.