Die Früchte der Hunds- oder Heckenrose passen gut ins Pferd – und das nicht nur bei Arthrosen. Auch als Frühjahrskur, zur Leberreinigung oder um die Abwehr sowie das Wachstum der Hufe zu stärken sind Hagebutten eine kostengünstige und natürliche Alternative.
Sie wachsen an nahezu jeder wilden Hecke von Norwegen bis in den Süden Europas, von Vorderasien bis in den Ural, auf Höhe des Meeresspiegels und in Gebirgslagen bis etwa 1500 Meter. Sie wachsen an Straßen- und Wegrändern, in Gebüschen, Waldrändern und -lichtungen und überall dort, wo man im Garten nicht aufpasst. Typisch Pioniergehölz eben. Dabei sind sie auch mit den Böden nicht wählerisch: mäßig trocken bis frische mag sie ebenso wie mäßig saure bis milde. Auf humosen oder tiefgründigen findet man sie genauso wie auf steinigen Lehm- oder Sandböden.
Hagebutten sind länglich oder eiförmig und wenn sie reif sind, werden sie rot und fühlen sich immer noch fest an. In manchen Regionen geschieht dies im September vielfach aber erst im Oktober.
Jahrtausende lang nutzte die Erfahrungsmedizin Hagebutten – vor allem die Schalen und die Kerne, aber auch die Wurzel – beim Menschen bei Erkältungskrankheiten, bei Magen- und Darmerkrankungen, bei Gallen- und Nierenleiden sowie bei Ödemen und rheumatischen Beschwerden. Kein Wunder, bei den Inhaltsstoffen.
Neben großen Mengen abwehrstärkendem Vitamin C sind für Pferde – vor allem in der Winterfütterung – das enthaltene Vitamin A, das Niazin sowie die ätherischen Öle interessant. In der TCM werden Hagebutten häufig in Frühjahrskuren mit anderen leberstärkenden und -reinigenden Kräutern eingesetzt. So lässt sie sich etwa gut mit Brennnesseln kombinieren.
Für glänzendes Fell, schuppenfreie Haut sowie ein gutes Hufwachstum sind neben den in den Kernen enthalten ungesättigten Fettsäuren auch die Antioxidantien in den Vitaminen sowie den Flavonoiden von Bedeutung. Die Dosierung der kurweisen Anwendung ist die gleiche wie bei Arthrose.
Wer die Hagebutten zum Trocknen selbst sammeln möchte, sollte nicht bis nach dem ersten Frost warten, wie dies oft für Konfitüre empfohlen wird, sondern sie pflücken, sobald sie schön rot sind – was oft schon ab Mitte September der Fall ist. Dann kann man sie gut an einem warmen, trockenen Ort oder in einem Dörrautomaten trocknen. Wichtig ist, dass sie nicht über 40 °C erhitzt werden. Achtung beim Pflücken auf Hände und Gesicht, denn die langen Ranken mit den Dornen sind wirklich hundsgemein.