Von wegen hundsgemein

Bald ist es wieder so weit: Die Früchte der Heckenrose, die Hagebutten, werden reif. Zeit, darüber nachzudenken, ob man nicht ein paar fürs eigene Pferd sammelt und trocknet. Die Früchte der so genannten Hundsrose sind nämlich gerade für ältere Pferde mit bekannten Arthrosen besonders wertvoll.

Hagebutten sind auch bei Pferden wertvolle Phytotherapie. (© Otto Wilhelm Thomé, Wikipedia)

Hagebutten, die Früchte der Hunds- oder Heckenrose, sind auch bei Pferden wertvolle Phytotherapie. (© Otto Wilhelm Thomé, Wikipedia)

Rosa canina, so ihr botanischer Name, heißt angeblich deswegen nach dem Hund (Canis), da sie die mit Abstand häufigste wild wachsende Art der Gattung Rosen in Mitteleuropa ist. Andere Quellen führen den Namen auf die altertümliche Vermutung zurück die Pflanze solle bei Tollwut helfen, die durch Hundebisse übertragen worden war. Im Laufe der Jahrhunderte kamen ihre (Schein-)Früchte, die Hagebutten, bei vielerlei Beschwerden zum Einsatz. Heute weiß man, dass ihre Stärke und ihre Heilkraft zum Einen der hohe Vitamingehalt und zum Anderen das so genannte Galaktolipid sind.

Mehrere Studien aus dem Humanbereich bestätigten, dass das als sekundärer Pflanzenstoff in den Hagebutten enthaltene Galaktolipid bei Arthrose-Erkrankungen antientzündlich und antioxidativ wirksam ist. Unter anderem stellte man fest, dass die Einnahme über mehrere Monate die Gelenkschmerzen in Knie-, Hüft-, Schulter- und Handgelenken signifikant besserte. Auch die Beweglichkeit der betreffenden Gelenke erhöhte sich wieder. Auch bei Pferden zeigten sich in vielen Fällen positive Effekte der Hagebutten, etwa bei Schale oder Spat. Ein Versuch über einige Wochen lohnt bei allen Arthrosen, die mit (wiederkehrenden) Lahmheiten auftreten.

Dafür kann man entweder die ganzen Hagebutten oder Hagebuttenpulver füttern. Bei den ganzen Hagebutten muss man testen, ob die Pferde sie überhaupt fressen oder sie aussortieren. Das können sie mit den ganzen Hagebutten gut. Das Pulver wird idealerweise in Heucobs oder Hafer etwas angefeuchtet. Da Galaktolipide fettlöslich sind, kann es nicht schaden, einen Esslöffel Öl über die Ration zu geben. Normalerweise reicht aber auch das in Heu und Hafer enthaltene Fett aus.

Vielfach bewährt haben sich kurweise Gaben, zwei- oder dreimal jährlich für sechs bis acht Wochen. Für ein erwachsenes Großpferd reichen 10–15 Gramm des Pulvers täglich als einmalige Gabe oder 20–30 Gramm ganze Früchte. Da auch der Wirkstoff für die Gelenksbeschwerden vor allem in den Kernen sitzt sollte man diese nicht entfernen und bei Pulver drauf achten, dass sie enthalten sind. Mehr über die Hagebutte als Heilpflanze und das Trocknen nach dem Sammeln im nächsten Beitrag.