Heilpflanze: Kamille

Der Prophet gilt nichts im eigenen Land – so könnte man das Schicksal der Kamille beschreiben. Jeder von uns kennt sie von klein auf als Tee bei Magen-Darm-Infekten oder nach Erbrechen und viele von uns haben sie nicht in bester Erinnerung.* Doch die Kamille ist wirklich toll, wenn es darum geht, Nerven und Muskeln zu entspannen …

… auch beim Pferd.

Die Echte Kamille wird botanisch als Matricaria chamomilla, Matricaria recutita oder Chamomilla recutita bezeichnet. (© Johannes Maximillian, Wikipedia)

Die Echte Kamille (Matricaria chamomilla, auch Matricaria recutita oder Chamomilla recutita genannt) erhöht auch den Glycinspiegel im Körper. Diese Aminosäure wirkt sich positiv auf Nerven und Muskeln aus. So wirkt die Kamille zudem auch beruhigend auf den gesamten Organismus.

Das ist etwas, was man bei schreckhaften und ängstlichen Pferden zumindest ausprobieren kann.

Was man sonst noch über die Kamille wissen muss: Sie trägt mit keimhemmenden und wundheilungsfördernden Eigenschaften zum Abheilen entzündlicher Prozesse bei.

Pferde dürfen Kamillenblüten sowohl frisch als auch getrocknet fressen. Dabei sollte man bei getrockneten auf gute Qualität achten (Arzneibuchqualität) und bei den frischen, selbstgepflückten darauf, wirklich die richtige Kamille (mit im Längsschnitt hohlen Blütenboden) von sauberen Standorten zu erwischen.

Je nach Größe des Pferdes kann es täglich zwischen 20 und 40 Gramm (getrocknete) Kamilleblüten bekommen. Einfach im Kraftfutter oder in Heucobs oder als Tee darüber.

Die Kamille wird oft mit anderen Kräutern kombiniert – mit hustenstillenden oder schleimlösenden bei Erkältungskrankheiten etwa. Ich bin aber der Ansicht, man darf sie auch ruhig alleine zur Wirkung kommen lassen.

Man kann Kamille auch äußerlich anwenden, aber keinesfalls am Auge.

Mehr Beiträge über Heilpflanzen für Pferde finden Sie hier auf meinem Blog.

* Die Tees sind oft zu stark, wenn ein ganzer Beutel für eine kleine Tasse verwendet wird.