Im vorherigen Beitrag gab es ein paar Beispiele, die dir helfen, die für dich ideale Art der Übungen zu finden. Ziel ist dabei immer, körperliche Schwächen anzugehen und damit dein Pferd zu unterstützen, dich besser zu verstehen und zu tragen. Doch wie integriert man das alles individuell passend in den Alltag?
Falls du dich gewundert haben solltest, warum ich diese Artikelserie mit Abbildungen einer speziellen Form von „Reitergymnastik“ dekoriert habe: Dieses Turnen auf dem Pferd war nicht nur der Vorläufer des Voltigierens, sondern komplett in den Alltag eingebunden. Um ein Beispiel zu nennen: Wer keine Steigbügel hatte – und das war sehr lange so – musste eben immer vom Boden aus aufspringen.

Diese Art der „Reitergymnastik“ war ursprünglich der Vorläufer des Voltigierens. Auch heute noch wird es als Trick- oder Stuntreiten auf Shows ausgeübt. (© Oneiros73, Wikipedia)
Und genau darum geht es: die eigene Reitergymnastik – und seien es nur zwei Übungen für ein paar Minuten – in den Alltag einzubinden. Hier ein paar Beispiele, auch für „unsichtbare“ Übungen …
- … für mehr Fitness: Steige Treppen (zuhause, in der U-Bahn, bei der Arbeit), fahre Rad (zum Stall, zu Freunden), oder gehe zu Fuß (eine Station der Busfahrt).
- … für mehr Geschmeidigkeit: Baue deine individuellen Übungen passend in deine Tagesroutine ein (nach dem Aufstehen, allein im Fahrstuhl, vor dem Zubettgehen) – ein paar Minuten über den Tag verteilt bringen viel, viel mehr jedenfalls, als gar nichts zu machen.
- … für mehr Stabilität und Kraft: Eine unsichtbare Übung, die den Beckenboden stärkt, kann man sogar im Sitzen (auf dem Bürostuhl, während eines Meetings) machen, eine Übung für die Hüftbeuger gibt es im Stand, ohne dass man außen .
- … für mehr Gefühl: Viele Übungen zum Thema Spüren und auch Atemübungen, sowie viele Übungen aus dem Neuro-Training und von Mentastics kann man heimlich machen (in der Schlange im Supermarkt, beim Zugfahren).
- … für mehr Kontrolle: Aufschreiben hilft! Im Handy oder in einem kleinen Notizbuch (neben dem Sofa oder im Stall) notiert, wird man immer wieder motiviert und erinnert, seine Übungen wirklich zu machen.
- … für mehr Unterstützung: Schließe dich mit anderen zusammen (über eine WhatsApp-Gruppe, im Büro oder am Stall) und berichtet euch eure Erfolge, Fragen und gebt euch so gegenseitig Hilfestellung.
- … für den besten Zeitpunkt: Frage dich, wann dich ein paar Minuten Training am wenigsten in der normalen Tagesroutine stören, aber du gleichzeitig daran denkst: vor oder nach dem Zähneputzen am Morgen, bevor du in die Reitklamotten schlüpfst, vor dem Zubettgehen.
In diesem Artikel habe ich weitere Faktoren und Hilfsmittel aufgezählt, die helfen Neues in den Alltag zu integrieren. Und weil es vielen tatsächlich schwerfällt, geeignete Zeitfenster den Tag über zu finden, gibt es im nächsten Beitrag noch ein paar Beispiele dazu …