Huf-Specials

Ein Pferd, das sich die Hufe gut machen lässt – egal ob Barhuf oder beim Beschlagen – ist nicht selbstverständlich. Das wissen alle, die schon einmal mit einem zu tun hatten das dabei Stress hat. Als ich das Bookazin Zorse für die Besprechung las, fiel mir eine Geschichte wieder ein, die ich schon längst erzählen wollte.

Über ihren Zebroiden Tayo schreibt die Autorin: „Seine Hufe sind ihm heilig.“ Ich musste lachen, denn dieses Gefühl vermittelte mir auch mein Jungpferd, als es vor vier Jahren hier einzog. Und noch eine Stelle aus dem Bookazin erinnerte mich an meine Stute: Es ging darum, dass Tayo Berührungen am hinteren Teil des Strahls unangenehm fand, weil das Material dort drückte.

Hier sieht man an der Spitze ein Fitzelchen Strahl wegstehen. So etwas passiert gerne auf Böden mit scharfkantigen Anteilen. (© C. Götz)

Hätte ich mein Stütchen nicht erlebt, hätte ich verwundert den Kopf geschüttelt. Die nämlich überraschte mich eines Tages – wir waren in Sachen Hufbearbeitung noch in der Phase „Passaufwasdudatustundjetztreichts“ – indem sie sich beim Abmisten neben mich stellte und ein Vorderhüfchen leicht anhob.

Das hab’ ich mir nicht zweimal sagen lassen und ging das Messer holen. Sie hatte verstanden, dass ich ihr helfen kann, wenn’s drückt. Zwei Tage vorher war sie auf dem anderen Vorderbein nämlich leicht, aber nicht durchgehend, lahm gewesen. Und schnell hatte sich ein Stück labberndes Strahlhorn als Verursacher herausgestellt.

Nachdem ich es weggeschnitten hatte ging sie wieder völlig klar. Das hatte ich bislang als Lahmheitsursache auch noch nicht erlebt. Beim zweiten Huf wollte sie vermeiden, dass es so weit kommt, denn auch hier hatte sich Strahlhorn an der Oberfläche schon leicht gelöst und ein Stück zipfelte weg.

Jetzt wundert es wahrscheinlich auch keinen, wenn ich sage: Die beiden Aktionen waren unser Durchbruch in Sachen Hufegeben.