Hufschuh, aber welcher?

Ich bin jetzt nicht der totale Hufschuh-Fan – dafür bin ich einfach zu faul. Aber ich habe schon Hufschuhe benötigt und auch benutzt, an meinen eigenen und an fremden Pferden. Ich finde sie vor allem bei der Umstellung von Beschlag auf Barhuf hilfreich. Hier ein kurzer Überblick worauf es dabei ankommt.

Seit einigen Jahren bietet der Hufschuhmarkt eine immer größere Auswahl an Modellen für unterschiedliche Hufformen. Viele verschiedene Konzepte in puncto Anbringung sind im Angebot – in der Hauptsache muss man zwischen Modellen unterscheiden die über den Kronrand gehen und solchen, die unterhalb bleiben. Nur letztere kommen übrigens in Frage, wenn Sie mit Hufschuhen auf Turnieren starten wollen.

Es gibt viele verschiedene Modelle. Dieses hier geht nicht über den Kronsaum und darf auch auf Turnieren benutzt werden. (© C. Vidal)

Es gibt viele verschiedene Modelle. Dieses hier geht nicht über den Kronsaum und darf auch auf Turnieren benutzt werden. (© C. Vidal)

An jeden Hufschuh muss man das Pferd gewöhnen: vor allem wegen möglicher Reibung am Kronsaum oder am Ballen. Für manche Hufschuhe sind ein gerader Wandverlauf und symmetrische Hufe erforderlich, damit der Sitz optimal ist. Andere kommen auch mit untergeschobenen Trachten oder asymmetrischen Hufen klar. Hier gibt es klare Tendenzen, allerdings lässt es sich nicht pauschal sagen. Aber: Nicht optimal angepasste Hufschuhe können die Gangmechanik ungünstig beeinflussen. Lassen Sie sich deshalb helfen.

Ein erfahrener Hufschuhvertreter oder ein Barhufbearbeiter, der verschiedene Hufschuhe im Programm hat, kann beurteilen, welches Modell sich für welches Pferd und sein individuelles Gangwerk eignet. Denn auch der Abrollpunkt wird von den einzelnen Hufschuhen unterschiedlich gesetzt. Dieser sollte zum jeweiligen Pferd passen. Ein Modell welches etwa die Zehe verlängert kann bei einigen Pferden zu einem bestimmten Zeitpunkt ideal und zu einem späteren kontraproduktiv sein. Eine mangelnde Zehenrichtung wird im Verlauf der Gebrauchsdauer vom Pferd selbst angelaufen, kann aber auch von Hand angeraspelt werden. Es lohnt sich, sich hier kompetent beraten zu lassen. Zudem besteht oft die Möglichkeit, ein(ige) Modell(e) zum Testen zu bekommen.

Nicht zuletzt spielt auch die Frage eine Rolle, wofür Sie den Schuh nutzen wollen. Brauchen Sie dauerhaft einen Schutz fürs Ausreiten oder nur eine vorübergehende Unterstützung beim Übergang vom Beschlag zum leistungsstarken Barhufer? Hier spielen nicht nur die Sohlenstärke und die Fexibilität der Sohle eine Rolle, sondern auch die Möglichkeit, den Hufschuh zusätzlich übergangsweise zu polstern. Mehr zur Nutzung in einem der nächsten Beiträge.