Hatte man früher die guten alten Schwämme – einen für den After und einen für den Kopf, sollte man heute vielleicht doch über andere Möglichkeiten nachdenken, Pferde besonders im (erweiterten) Intimbereich sauber zu halten, ohne Keimschleudern und dadurch gesundheitliche Probleme zu produzieren.
Smegmaablagerungen bilden zusammen mit Kot oder Kotwasser an der Vulva und im Schenkelspalt schädlichen Keimen tollen Nährboden. Noch schlimmer wird es allerdings durch falsche Pflege.
Wer meint, mit Feucht- oder Babytüchern der Stute etwas Gutes zu tun, täuscht sich massiv. Jedwede Reinigungs- oder Desinfektionslösung zerstört den Säureschutzmantel der Haut und ist zu unterlassen. Alle Flüssigkeiten – etwa zum Aufsprühen – sind gefährlich, weil sie vom Anus in die Vulva laufen können und so erst recht Keime in die Harnröhre sowie die Scheide und den Uterus transportieren.
Wasser pur ist das Mittel der Wahl. Wer nicht ständig – also nach einmaligem Gebrauch – Waschlappen* bei mindestens 60 Grad in der Maschine waschen möchte, der sollte am besten Küchenkrepp verwenden oder Einmal-Waschhandschuhe. Im Gegensatz zu Kosmetiktüchern fusselt beides nicht, ist gut zu entsorgen und bleibt auch im angefeuchteten Zustand bei der Reinigung stabil genug.
Ganz wichtig: Auch wenn es für uns sehr naheliegend ist, wenn wir hinter dem Pferd stehen – nicht von oben nach unten vom Anus zur Vulva wischen, sondern in die andere Richtung. Nur so ist die Chance, dass Blase und Geschlechtsorgane nicht durch Keime geschädigt werden gering.
Und: Weniger ist mehr. Sie sollten die Stute wirklich nur bei Verschmutzungen durch Rosse, Kotwasser oder Schweiß waschen – kontrollieren können Sie natürlich täglich.
Infos zum Smegma und entsprechenden Problemen bei Wallachen lesen Sie hier.
* Noch umweltbewusster ist es, wenn man aus alten Baumwoll-T-Shirts oder Geschirrtüchern Reinigungstücher schneidet.