Fohlen, die in den Wintermonaten zur Welt kommen bleiben länger kleiner als ihre Artgenossen, die im Frühjahr oder Sommer geboren werden. Das hat eine Studie an der Vetmeduni Vienna kürzlich gezeigt. Der Grund dafür ist zwar erforscht, aber wenig bekannt:
Die Veränderungen im Stoffwechsel der Pferde, die auch bei unseren Hauspferden in den kalten Monaten ablaufen, beeinflussen auch die Entwicklung der Fohlen. Kommen sie im Winter zur Welt bleiben diese Fohlen nach der Geburt kleiner und haben den Unterschied zu den im Frühjahr und Sommer geborenen Fohlen auch nach zwölf Wochen nicht aufgeholt.
In den Wintermonaten reduzieren Pferde ihren Stoffwechsel, auch die Wärmeproduktion und die ausgestrahlte Wärme verringern sich. In den letzten Wochen vor der Geburt machen Pferdeföten den größten Entwicklungsschub durch. Dieser Zeitraum ist damit ein Schlüsselmoment für die Entwicklung der Fohlen. Spannend ist, dass die Fohlen keinen Unterschied im Geburtsgewicht zeigen, obwohl die Oberfläche der Plazenta der wintergebärenden Stuten geringer waren als die der anderen Pferdemütter.
Bei Renn- und Sportpferden kommen Wintergeburten – idealerweise nach dem Anbruch des neuen Jahres – häufiger vor, weil sie einen Wettbewerbsvorteil versprechen. Auch wenn die Winterfohlen mehr als drei Monate brauchen, um im direkten Vergleich die Entwicklung der Frühjahrsfohlen zu erreichen, sind sie zum Zeitpunkt des Wettbewerbs natürlich dennoch um vier, fünf oder mehr Monate älter.
Und weil ich die ganze Geschichte mit dem Stoffwechsel interessant finde, habe ich für die nächste Zeit noch einige Beiträge dazu in Vorbereitung.