Kuhl bleiben!

Pferde und Kühe sind wie Männer und Frauen – zwei Welten begegnen sich. Oder auch nicht: In der Regel versucht das Pferd nämlich, das Weite zu gewinnen. Vor allem, wenn es Kühe nicht von klein auf kennt. Doch wie bekommt man einen Kuh-Schisser cool? 

Gar nicht, lautet die häufigste Antwort und das ist leider wahr. Denn es gibt in den meisten Regionen wenig Möglichkeit, ein Pferd pferdegerecht an die andere Spezies zu gewöhnen. Dafür muss nämlich gewährleistet sein, dass man genug Platz und Sicherheit für alle bieten kann. Meist ist zwischen Stacheldraht- oder Elektrozaun und Weg oder Straße wenig Platz, oft befindet sich auf der anderen Seite schon der nächste Zaun.

Wer viele Kühe in der Gegend hat oder regelmäßig mit dem Pferd an einer Kuhweide vorbei muss, sollte dennoch dafür trainieren. Suchen Sie sich aber eine Kuhweide, oder die entsprechende Stelle, wo kein Verkehr und dennoch viel Platz zum Annähern und Ausweichen ist.

Was erschreckt Pferde so an Kühen? Und: Warum erschrecken manche Pferde vor Kühen und andere nicht? Pferde sind mehr Nasentiere, als uns in der Regel bewusst ist und Kühe riechen anders. Wird ein Pferd schon beim Geruch eines Kuhstalls unruhig, steht das im Vordergrund. Kühe haben eine andere Silhouette als Pferde und bewegen sich anders. Das erschreckt viele. Auch die Scheckung kann ängstigen. Häufig reagieren diese Pferde auch auf Pintos irritiert.

Es muss ja nicht gleich ein Stierhütepferd aus ihrem Kuh-Schisser werden. Aber wer viele Kühe in der Gegend hat oder regelmäßig an einer Kuhweide vorbei muss, sollte versuchen die Angst der Pferde zumindest zu mildern. (© rosemarydukelow, Wikipedia)

Es muss ja nicht gleich ein Stierhütepferd aus ihrem Kuh-Schisser werden. Aber wer viele Kühe in der Gegend hat oder regelmäßig an einer Kuhweide vorbei muss, sollte versuchen die Angst der Pferde zumindest zu mildern. (© rosemarydukelow, Wikipedia)

Hat man eine gute Stelle zum Üben gefunden, kann man versuchen, das Pferd über die eigene Ruhe zu entspannen. Das Prinzip funktioniert aber nur, wenn das Pferd bereits grundsätzlich Vertrauen zu einem hat und man die Anforderung langsam steigert: Weit genug entfernt aber mit Blick auf die Gefahr positioniert, versinkt man als Mensch in kontemplative Ruhe. Lässt das Pferd sich darauf ein, wird jedes kleinste Zeichen von Entspannung belohnt und dann erst die Anforderung gesteigert. Das kann auch erst beim nächsten Üben sein. Nehmen Sie sich also Zeit.

Auch bei Schafen und anderen eingezäunten Tieren kann man dieses Prinzip anwenden. Haben Pferde Angst vor Eseln oder Hunden bietet sich an, der Gefahr zu folgen. Ein freundlicher Helfer führt den Esel oder Hund, der Pferdehalter folgt in einer Entfernung, in der sich das Pferd noch sicher fühlt. Die meisten lernen schnell, sich anzunähern, sodass man später auch in immer kleinerer Entfernung stehenbleiben und schließlich sogar aneinander vorbei führen kann.