Viele Sportler hören beim Training öfter mal, dass sie zur Leistung auch noch ein freundliches Gesicht machen sollen. Bei Reitern heißt es dann meist „Lächeln, Reiten macht Spaß!“. Warum das Sinn macht lässt sich vor allem durch Biomechanik erklären – aber nicht nur.
Für ein Lächeln braucht man angeblich 12 Muskeln, für ein ernstes Gesicht 64. Die Wissenschaftler sind sich uneinig wie viele es tatsächlich sind. Wichtiger ist aber, dass die Formulierung besser lauten sollte „sind beteiligt“, anstelle von „braucht man“.
Testen Sie es selbst: Beißen Sie die Zähne zusammen, halten Sie das ein paar Sekunden und lassen Sie dann los. Spüren Sie wie die gesamte Wirbelsäule und der Nacken wieder entspannen? Jetzt lächeln Sie, uns Sie werden feststellen, dass die Muskulatur sogar noch mehr loslässt.
Wer also bei jedwedem Sport ein ernstes Gesicht macht, spannt dabei unbewusst Muskeln an und verspannt dadurch meist in der Folge. Was diese ungute Spannung bei einem Tänzer macht kann man sich gut vorstellen. Beim Reiten erschwert sie einen entspannten Sitz im Sattel. Und sie verhindert frei und weich getragene Hände.
Aber es kommt noch ein anderer Effekt hinzu: Neue Studien zeigen, dass Körperhaltungen unsere Gefühle steuern können. „Kopf hoch“ körperlich umzusetzen hat tatsächlich einen positiven Effekt aufs Befinden. Wer also auf dem Pferd – oder wo auch immer – bewusst lächelt, der wird nicht nur nicht verkrampfen, sondern ist auch glücklicher. Und davon profitiert auch das Pferd.
Wenn man das regelmäßig trainiert, tut man sich nicht nur beim Erlernen neuer Lektionen leichter sondern beispielsweise auch in Prüfungssituationen. Keine Angst: Sie müssen dafür auch nicht dümmlich grinsend auf dem Pferd sitzen. Es reicht eine Art „inneres Lächeln“. Davon im nächsten Beitrag mehr.