Mehr Training, mehr Salz

Manchmal wundert man sich ja, dass bestimmte Dinge offensichtlich noch nicht geprüft wurden. Das galt bislang auch für die Frage, ob sich – wie bei uns Menschen – der Salzbedarf bei Pferden mit steigender Leistung erhöht. Spoiler: Ja, tut er. Aber die aktuelle Studie aus den USA zeigte noch etwas Spannendes …

Mit Hilfe von Kamerafallen wurde der Besuch eines Salzblocks in einer Herde von Freizeitpferden verschiedener Rassen zwei Wochen lang aufgezeichnet. Es bestand ein Zusammenhang zwischen den Stunden die ein Pferd pro Woche geritten wurde und der Anzahl der Salzleckvorgänge: Die Pferde reagierten auf mehr Bewegung mit einer erhöhten Salzaufnahme.

Grundsätzlich erfolgt die Thermoregulation von Pferden durch Schwitzen. Dabei verliert das Pferd mit dem Schweiß auch Salz. Pferde nehmen als Pflanzenfresser salzarme Nahrung auf und müssen es aus einer anderen Quelle beziehen. Verwilderte Pferde suchen natürliche Salzlecken auf, aber die Häufigkeit wurde nicht erfasst. Bekannt war bisher, wie viel Salz ein Pferd in Ruhe, d. h. wenn es nicht arbeiten muss aufnimmt (19–143 g/Tag). Die Aufnahme von Salz variiert auch dann sehr stark, wenn alle mit demselben Futter gefüttert werden.

Ein reiner Salzleckstein muss sein – nur einen Mineralblock allein, wie abgebildet, sollte man nicht aufhängen. (© C. Götz)

Die Pferde dieser Studie leckten in den 14 Tagen der Beobachtung zwischen 0 und 36 Mal am Salz. Drei der zehn Pferde leckten gar nicht daran. Es bestand eine Korrelation zwischen der Anzahl der Reitstunden pro Woche und der Anzahl der Leckvorgänge: Je mehr Reitstunden, desto häufiger leckten die Pferde das Salz.

Interessant ist jetzt noch, dass die Nahrung der Pferde jeweils bereits 0,2–0,5 Prozent Salz enthielt, und dass jedes Pferd maximal fünf Stunden in der Woche geritten wurden.

Ein Fazit der Studie war: Pferdebesitzer sollten sich bewusst sein, dass die Tiere Zugang zu einem Salzblock haben sollten, um ihren physiologischen Bedarf zu decken.

Eine Beobachtung zur Salzaufnahme aus meiner therapeutischen Praxis habe ich hier beschrieben.