Vor rund einem halben Jahr hatte ich den ersten Band dieser Reihe über die Akademischen Reitkunst vorgestellt – die „Beziehungspflege“. Inzwischen ist der zweite Band* erschienen, in dem sich alles um die Bodenarbeit in der Akademischen Reitkunst dreht. Moment, nicht alles, …
… ein Kapitel befasst sich mit der Auswahl der Pferde. Kathrin Branderup-Tannous und Bent Branderup tauschen sich darin über den Kauf ihrer eigenen Pferde aus. So etwas lese ich gerne. Andere Kapitel, die ebenfalls nicht auf den ersten Blick mit Bodenarbeit zu tun haben, sind allerdings deutlich näher am Thema dran als dieses. Zum Beispiel, wenn es um den „Flow“ geht. Eine Sache, die für viele Aspekte der Arbeit mit dem Pferd interessant ist.
Insofern befasst sich der zweite Band der Reihe um die Akademische Reitkunst wirklich „mit vielen Fragen, deren Antworten in der Bodenarbeit zu finden sind“, wie der Verlag schreibt, und „die Experten geben Aufschluss darüber, was die Bodenarbeit in der Akademischen Reitkunst so besonders macht“. Aber insgesamt bleibe ich bei meinem Fazit vom ersten Band: Für mich hätte es ein Softcover getan.
Was ich an dem Buch noch mag: Auch wenn ich Bodenarbeit selbst mit einem noch stärkeren Fokus auf die eigene Körpersprache gelernt habe, ist das System von Branderup sehr schlüssig, damit nachvollziehbar und somit empfehlenswert.
Was mir an dem Buch nicht so zusagt: Ich finde, im zweiten Band werden die Schwächen des Konzeptes noch deutlicher. Weil unterschiedliche Ausbilder schreiben, hat jeder das Bedürfnis, Grundlagen zu erklären, sodass sich hier einiges, wenn schon nicht direkt wiederholt, so doch zumindest immer wieder ähnlich anklingt.
Doch letztendlich kann man auch das positiv sehen: Denn für den geneigten Leser kann die Wiederholung schließlich auch einen Lerneffekt bedeuten.
* Müller Rüschlikon Verlag, Bent Branderup (Hrsg.): Bodenarbeit / Groundwork, Akademische Reitkunst / Academic Art of Riding, 224 Seiten, 34,90 €