Sauber!

Kotwasser, Mauke, Strahlfäule oder heftige Reaktionen auf Insektenstiche sind in der Regel ein Anzeichen, dass der Organismus des Pferdes überlastet ist. Dazu beigetragen hat häufig die Ernährung mit nicht pferdegerechten* Gräsern im Heu und auf der Weide. Da hilft meist nur eines:

Den Körper regelmäßig unterstützen, sich zu entgiften. Zwei Beispiele mit geläufigen Mitteln möchte ich kurz vorstellen – Bierhefe und Kieselgur.

Diatomeenerde wiegt wenig: Ein stark gehäufter Esslöffel hat etwa fünf Gramm. (© C. Götz)

Diatomeenerde wiegt wenig: Ein stark gehäufter Esslöffel hat etwa fünf Gramm. (© C. Götz)

Kieselgur besteht aus Silicium, das wesentlicher Baustein für Knochen, Haut und Hufe ist. So kann es in diesen Bereichen innerlich und äußerlich gute Dienste leisten. Kieselgur ist im Handel in vielen verschiedenen Formen erhältlich. Ich bevorzuge zum Entgiften Diatomeenerde (Kieselgur): Deren hochporöse Struktur sorgt im Darm für die Bindung von Giften. So können Leber und Niere entlastet und zu verbesserter Tätigkeit angeregt werden. Empfehlenswert sind Kuren über drei bis vier Wochen mit einer Menge von 15 Gramm je Großpferd (ein- oder zweimal jährlich, idealerweise vor dem beginnenden Fellwechsel). Die Diatomeenerde muss dabei im Futter unbedingt angefeuchtet werden. Für die äußerliche Anwendung bei Mauke, Ekzem, Stichen oder Wunden rührt man einen Brei an.

Bierhefe ist ebenfalls für Entgiftungskuren geeignet. Trockene Bierhefe enthält inaktive Hefezellen, die nicht nur wertvolle Stoffe für den Leberstoffwechsel enthalten sondern auch den Darm stabilisieren und Gifte binden. Deshalb macht eine Kur nach einer Antibiotikagabe Sinn, nach Durchfall oder vor und nach einem Stallwechsel. Fertigprodukte für Pferde sind meist ein Gemisch aus Biertreber und Bierhefe. Reine Bierhefe, im Futter angefeuchtet, ist meine Empfehlung. 40 Gramm je Großpferd, idealerweise auf zweimal verteilt sind in der Regel ausreichend. Verfüttert wird das Ganze ebenfalls kurweise über einige Wochen.

Ich würde die beiden Mittel nicht gemeinsam anwenden, sondern bei Bedarf vorzugsweise nacheinander in der Reihenfolge wie oben.

* Die häufigsten Gräser auf unseren Wiesen und Weiden – Deutsches Weidelgras und Rohrschwingel – enthalten nicht nur phasenweise viele Alkaloide (als Fressabwehr der Pflanzen) sondern gehen auch häufig Gemeinschaften mit Pilzen (Endophyten) ein, die ebenfalls Giftstoffe produzieren können. Düngung und Fruktangehalte können zusätzliche Probleme machen.