Saum salben

Im vorherigen Beitrag ging es um die Massage des Kronsaums und was sie dem Pferd bringen kann. Heute mache ich Vorschläge für selbst gemischte Massageöle. Dabei geht es nicht darum, den Huf zu fetten, sondern das Öl vielmehr in den Bereich oberhalb des Kronsaums einzumassieren.

Denn hier können die Wirkstoffe der beigefügten ätherischen Öle über die Haut in die feinen Blutkapillaren eindringen. Nicht zuletzt deshalb ist meine Devise als ganzheitliche Therapeutin, darauf zu achten, möglichst wenige Schadstoffe auf den aufnahmefähigen Bereich des Kronsaums aufzubringen.

Achten Sie deshalb auf gute Qualität– sowohl beim Trägeröl, als auch bei den verwendeten ätherischen Ölen. Mischen Sie in einer dunklen Flasche auf 100 ml des Basisöls 20 Tropfen jedes verwendeten ätherischen Öls. Nehmen Sie nur maximal zwei ätherische Öle. Als Trägeröl eignen sich Jojoba-, Mandel- und Olivenöl sowie das Öl der Aloe Vera. An beigefügten ätherischen Ölen machen vor allem folgende am Kronsaum Sinn:

Immortelle: Traditionell wird das Öl der Mittelmeerpflanze bei Hämatomen und Traumata, etwa Verstauchungen, eingesetzt. Es ist schmerzstillend und kann die Umstellung auf Barhuf unterstützen. Passt gut zu Lavendelöl oder Rosmarin.

Lavendel: Wirkt mild bei Hautirritaionen, ist entzündungshemmend und geweberegenerierend. Vor allem durch letztere Eigenschaft kann er zur Erlangung eines leistungsstarken Barhufs betragen. Zudem vertreibt sein Duft Insekten. Passt gut zu Lemongrass oder Immortelle.

Lemongras: Dieses Öl hat eine durchblutungsfördernde Wirkung und regt den Lymphfluss an. Es ist gut für die kollagenen Strukturen im Huf und damit für Pferde, die früh beschlagen wurden. Lemongras passt zu Lavendelöl.

Lorbeer: Lorbeeröl steigert vor allem die Durchblutung und hat eine gute Wirkung auf das Lymphsystem. Zudem wird es auch bei Verstauchungen und Muskelschmerzen eingesetzt. Lorbeeröl ist in vielen traditionellen Hufpflegemitteln enthalten und kann zusammen mit Lavendel eingesetzt werden.

Rosmarin: Dieses Öl wirkt durchblutungsfördernd und entzündungshemmend, zudem gilt es als entkrampfend und stärkend. Rosmarin passt zu Immortelle.

Weihrauch: Stärkt die natürliche Elastizität von Gelenken und Muskeln und wird bei rheumatischen Beschwerden, Gelenks-, Muskel- und Nervenentzündungen sowie Arthrose angewendet. Weihrauch passt gut zu Lemongras.

Mit einer Flasche mit Pipette können Sie zehn bis zwanzig Tropfen des Öls rund um die „Rille“ einen Fingerbreit über dem Kronrand auftragen und anschließend einmassieren. (© C. Götz)

Alle Ölmischungen können Sie mehrmals wöchentlich auftragen und einmassieren, auch auf nasses Fell.