Schrittweises Absetzen

Es gibt unterschiedliche Auffassungen und Begriffe für eine schrittweise Trennung von Stute und Fohlen. Diese Art des Absetzens kann im Stall oder auf der Weide stattfinden. Und weil es auf so viele unterschiedliche Arten durchgeführt wird, gibt es auch sehr unterschiedliche Studienergebnisse dazu …

Man kann für schrittweises Absetzen die Stute für immer längere Zeitspannen aus der Herde oder der Box nehmen – zehn Minuten zum Putzen, zwanzig Minuten für Putzen und Longieren, etc. bis das Paar über einen längeren Zeitraum entspannt getrennt bleibt.

Regelmäßiges Üben, kleine Schritte und gut gewählte Zeitpunkte steigern den Erfolg. Wichtig sind eine sichere Umgebung für das Fohlen und dass es die Gelegenheit hat, zu erfassen, was vor sich geht. Wer nur ein oder zwei Fohlen hat, der wird mit dieser Methode gut zurechtkommen.

Mehrere Fohlen bieten auch weitere Optionen zum Absetzen. (© C. Götz)

Eine andere Variante des zeitweisen und sich steigernden Abstands ist über eine räumliche Trennung. Wichtig ist, dass sich Stute und Fohlen sehen und berühren können, das Fohlen aber in dieser Zeit nicht säugen kann. Diese Methode kann auch gut mit den oben beschriebenen Prozessen kombiniert werden.

Eine weitere Variante der schrittweisen Trennung wird häufig bei größeren Gruppen mit mehreren Fohlen praktiziert: Die Mutter des ältesten Fohlens wird als erste ganz aus Gruppe genommen. Nach ein paar Tagen folgt ihr die Mutter des nächstältesten Fohlens, usw. Man kann diese Methode auch mit den oben beschriebenen Varianten kombinieren. Eine wirklich sichere Umzäunung, die von den Fohlen respektiert wird, ist unumgänglich. Dennoch ist die Verletzungsgefahr der Fohlen dabei gegeben, etwa wenn sie versuchen an anderen Müttern zu säugen oder kopflos herumrennen.

Abschließend sollte man wissen, dass schrittweises Absetzen nicht nur den Fohlen helfen kann, sondern auch die Stute unterstützt, ihre Milchproduktion zurückzufahren. So vermeidet man Komplikationen wie Mastitis.

Mehr – auch persönliche – Erfahrungen zum Thema im nächsten Beitrag.