Der Neuzugang ist jetzt schon gar nicht mehr so neu – bald jährt sich sein Einzug sogar zum ersten Mal. Und wie das üblicherweise so ist mit Jahrestagen: Es fallen einem alte Geschichten wieder ein. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir das Erlebnis mit der Milchzahnkappe …

Dass das Tier bei seiner Ankunft mitten im Zahnwechsel ist, war schon aus Altersgründen klar. Dass es das Kiefergelenk blockiert hatte, sah ich nach dreißig Sekunden mit einem halben, ach was, mehr als ein Viertel Osteopathenauge war nicht nötig. Nur wie ich ihr helfen sollte, war erst mal mit einem Fragezeichen behaftet, denn die Süße war durch den Transport und ob der neuen Umgebung ganz schön durch den Wind.

Überraschenderweise hat sie mich dann gleich am nächsten Tag an die stärker blockierte Seite gelassen. Am Tag darauf durfte ich auch die andere Seite behandeln und direkt danach nutzte sie ihre wiedererlangten Fähigkeiten, um den Leckstein ausgiebig zu bearbeiten.

Die Zahnfee hat diese Milchzahnkappe in der Heuraufe zurückgelassen. (© C. Götz)

Kurz darauf fand ich dann diesen Übeltäter (siehe Bilder) in der Raufe. Ganz ehrlich: Wer so fies kuckt, der kann nur böse Blockierungen bei armen kleinen Ponys machen.

Und die Moral von der Geschicht? Manchmal überraschen einen die Pferde und manchmal überrascht man sich selber. Und in ganz wundervollen Momenten kommt beides zusammen, und dann lässt einem die Zahnfee sogar noch so ein witziges Geschenk da …

Mehr über den Zahnwechsel bei Pferden im nächsten Beitrag.