Vor zwei Wochen, als bei uns die letzten Bremsen unterwegs waren, hatten wir zweibeinigen Besuch im Stall. Die vierbeinigen Grazien interessierten sich naturgemäß für unsere Bestrebungen, einige leckere Pflaumen zu ernten. Denn dabei könnte ja auch etwas für sie abfallen. Deshalb wunderten wir uns auch nicht, …
… dass sie in unserer Nähe blieben. Als wir aber durch den Paddock zurück zum Haus gingen, rückte der Nachwuchs dann doch ein wenig zu aufdringlich dem einzigen Mann der Gruppe auf die Pelle.
Der war zwar nicht beunruhigt, aber etwas ratlos. Doch auch ich konnte die Annäherung und das Motiv des Stütchens erst nicht so richtig einordnen, denn die Pflaumen hatte jemand anderer. Bis ich ein paar Schritte näher kam.
Dann sah ich, dass eine Bremse an einer Stelle saß, von der das Pony sie nur mit massivem Aufwand selbst entfernen kann – am Hals, wo sie nur mit dem Hinterbein hinkommt.
Und diesen Bremsensommer über hatte es wirklich verstanden, dass Menschen die Dinger nicht nur schnell wegmachen können, sondern auch so, dass zumindest diese eine nicht erneut anfliegt.
Alle Menschen? Nun ja, es hatte es versucht! Mit mehreren Anläufen. Und als wir uns das hinterher noch einmal durch den Kopf gehen ließen – didaktisch gar nicht so unklug angelegt. Sie wollte es ihm wirklich gerne beibringen. Es kann schließlich nicht genug Bremsinatoren geben.
Und die Moral von der Geschicht’? Man bringt Pferden besser nur Dinge bei, mit denen sie sich problemlos verselbstständigen dürfen.
Mehr Stallgeschichten lesen Sie hier.