Stallgeschichten: Husten-Alarm

Die Nachbarin hat eine WhatsApp geschickt: „Kann des sei, dass dei Pferd a weng huast? Hört sich irgendwie komisch an.“ „Danke dir! Ich beobachte es mal!“ Hm, also ich gestehe, ich bin irritiert. Ich habe die Pferde am Haus. Ich habe nichts gehört …

Dazu hatte ich die letzten Tage Urlaub und habe im Garten in meinem genialen brasilianischen Hängesessel – dieser Mini-Hängematte in der man wie in einem Kokon eingekuschelt liegt – viele entspannte Stunden verbracht. Direkt am Paddock. Immer mit Blick auf die Pferde. Geritten und anderweitig gearbeitet habe ich sie auch, gehustet hat da keiner.

Ich grüble – wieder im Hängesessel – was sie wahrgenommen haben könnte, das mir entgangen ist. Und dann höre ich es auch – mit anderen Ohren gewissermaßen: Die frisch vergesellschafteten Stuten haben aufgehört zu rossen und damit auch beschlossen, nicht mehr nur lieb, lieb, lieb, lieb miteinander zu sein.

Jetzt wird immer mal wieder kurz gequietscht. Und wenn das gerade passiert, wenn sie die Köpfe in die (neue) Raufe gesteckt haben, dann verfremdet und verstärkt der Ring aus Metall das Geräusch tatsächlich so, dass es sich ein klein wenig nach Husten anhört. „Komisch“ klingt es aber auf alle Fälle, da hat die Nachbarin Recht.

Hier ist noch rossiges Kuscheln angesagt – links im Hintergrund wartet schon die Soundeffekt-Raufe auf ihren Einsatz. (© C. Götz)

Und die Moral von der Geschicht’? Ich hoffe, dass bald Ruhe einkehrt. Ansonsten: Die nächste Rosse kommt bestimmt.