Das schlimmste Silvester ever! Und das obwohl bei uns im Dorf selbst gar nicht geballert wurde. Es lebe der Amphitheater-Effekt – eine Stunde lang aus den umliegenden Gemeinden. Also wenn ich den Kleinkinderquatsch am Nachmittag und Abend nicht mitzähle. Und mindestens einer hatte sich die großen, fiesen Böller bis zum Schluss aufgespart.
Ich wachte* auf, weil die Katze versuchte, sich in der Tüte mit dem Papiermüll zu verkriechen und dabei selber nicht unerheblichen Lärm verursachte.
Da ich dann das Geböllere ebenfalls durchaus beeindruckend fand, ging ich zum Stall, um zu sehen, ob die Pferde ein ähnlich geartetes Problem haben könnten. Normalerweise sind sie okay mit dem Feuerwerk, aber ohne den sehr souveränen Herdenchef sah das Ganze nicht mehr ganz so gechillt aus.
Allerdings merkte ich deutlich, dass es durch mein Dazukommen schlimmer wurde. Mir war schnell klar, warum (das hier dauernd zu predigen, hilft schließlich auch, es in mein Hirn zu zementieren): Ich übertrug meinen eigenen Puls auf die Armen.
Und den hatte ich nicht zu knapp. Ich war von einem mir unbekannten Geräusch (Katze) geweckt worden, danach fühlte ich mich wie mein Großvater in Russland unter Beschuss (Epigenetik) und schließlich musste ich raus ins die Nacht (Mädchen).
Ein Gutes hat die Episode: Ich frage mich schon lange, wie die Pferde nächtens mit dem Futterstroh umgehen – wann sie es fressen und wie sich das auf die Futterkarenz auswirkt. Jetzt weiß ich es genau: Um Mitternacht war von dem um acht Uhr gefütterten Heu nichts mehr da, aber das Stroh war noch komplett unangetastet. Um fünf Uhr war auch die Portion Stroh bis auf einen kleinen Rest vertilgt.
Trotzdem: Wegen mir könnten sie Feuerwerk gerne wieder verbieten. Die Tiere, vor allem auch das Wild, würde es sicher freuen. Und weil das garantiert nicht passieren wird, werde ich übers Jahr ein paar Tipps für eine rechtzeitige Vorbereitung posten.
Mehr Stallgeschichten hier.
* Ich schlief, da ich dem Jahreswechsel als Fest nichts abgewinnen kann.