Es gibt immer wieder Situationen auf, am oder mit dem Pferd, in denen wir uns anspannen – bewusst oder unbewusst. Wenn wir angespannt sind, hat das auch einen negativen Effekt auf unsere Atmung. Unsere Pferde sind Weltmeister, das zu erkennen. Deshalb jetzt zwei einfache Sofortmaßnahmen, um den Atem wieder fließen zu lassen …
Studien zeigten: Eine entspannte Atmung fördert die Konzentration und senkt den eigenen Stresslevel. Nicht umsonst ist die Atmung zentraler Baustein jahrtausendelang überlieferter Gesundheitslehren wie TCM, Yoga oder Ayurveda. Sie alle legen den Schwerpunkt darauf, dass der Atem fließt – etwas, auf das auch unsere Pferde achten, wenn sie sich uns anvertrauen.
Wer aus Anspannung den Atem festhält, wird für Pferde unglaubwürdig – egal, ob es darum geht, stehenzubleiben, die Hufe zu geben, an etwas vorbei oder in den Hänger zu gehen.
In diesem Beitrag habe ich bereits drei Atem-Grundlagen-Übungen erklärt.
Heute geht es um schnelle Sofortmaßnahmen. Mit ihnen kann man auch in wenigen Sekunden überprüfen, ob es an der angespannten Atmung liegt, wenn etwas mit dem Pferd gerade nicht so funktioniert, wie man es sich vorstellt.
Seufzend ausatmen: Ein bewusstes Seufzen – der sogenannte physiologischer Seufzer – sorgt für eine Komplettbelüftung der Lungen und hilft, Stress abzubauen. So geht’s: Durch die Nase einatmen, ohne auszuatmen einen weiteren Atemzug durch die Nase nehmen und dann durch den Mund ausatmen. Die erste Einatmung ist mindestens doppelt so lange wie die zweite, das Ausatmen gerne sehr lang und bewusst vornehmen.
Wechselatmung: Hilft, wieder in sein emotionales Gleichgewicht zu kommen – man braucht allerdings mindestens eine Hand frei. So geht’s: Während des Einatmens das eine Nasenloch zuhalten, während des Ausatmens das andere und das Ganze im Wechsel und natürlich in Ruhe. Also, links einatmen, rechts ausatmen, rechts einatmen, links ausatmen, links einatmen, usw.
Im nächsten Beitrag berichte ich über zwei Fallbeispiele, wie die Übungen am und fürs Pferd wirken.