Viele Pferdebesitzer, die ein gutes Verhältnis zu ihren Pferden haben, tun sich oft erstaunlich leicht, wenn es darum geht, Dinge von ihnen zu verlangen, die andere als schwierig empfinden. Verladen gehört dazu.
Es gibt viele Pferde, die beim ersten Verladen völlig stressfrei auf den Hänger gehen: Weil sie grundsätzlich Vertrauen haben und weil Sie neugierig sind. Dennoch bekommen auch diese Pferde häufig ein Problem. Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Denn einerseits jetzt kommt es darauf an, ob auch alles, was unterwegs und am Zielort passiert, dazu angetan ist, das entstandene Vertrauen zu erhalten. Und darauf hat man als Pferdebesitzer nicht zwangsläufig Einfluss.
Behalten Sie deshalb Ihr Pferd gut im Blick und verlassen Sie sich nicht darauf, dass nach einem erfolgreichen Einstieg ins Thema Verladen alles immer so weitergeht: Ein unglückliches Bremsmanöver, weil man geschnitten wurde, Zugluft auf dem Rücken oder Stress beim Turnier können Auslöser sein, warum das Pferd nach einiger Zeit plötzlich nicht mehr gut einsteigt. Dies kann Ihnen bei einem sensiblen Pferd zwar auch nach Jahren noch passieren, aber bei Jungpferden ist es häufiger.
Wer sich damit begnügt, dass das Pferd ein-, zweimal quasi von selbst in den Hänger geht, wird andererseits zudem oft überrascht, wenn das Pferd dann mal nicht will. Es hat bis dahin nämlich nicht gelernt, auch dann in den Hänger zu gehen, wenn es dazu eigentlich nicht in der Stimmung ist. Genau das ist es aber, was man braucht, wenn das Pferd sich verletzt hat und in die Klinik muss, oder wenn man es von der üppigen Weide oder der Herde wegholt, weil man pünktlich zur Reitstunde möchte. Wenn Sie regelmäßig das Verladen und Fahren üben, erwischen Sie zwangsläufig Tage, an denen das Pferd einen anderen Plan hat als Sie, und gewinnen zudem die Routine, ihrer Forderung pferdegerecht Ausdruck zu verleihen.
Deshalb hat sich bewährt, in der Anfangszeit (oder auch nach einer langen Verladepause beim älteren Pferd) wieder eine oder mehrere Trainingseinheiten einzulegen. Sinnvoll ist es natürlich auch, die Ursache zu ergründen, wenn es einmal deutlich schlechter geht. Mehr Tipps zum Thema in meinem Buch.