Schon der Gedanke ans Hängerfahren erzeugt bei vielen Pferdebesitzerinnen sofortige Angstzustände. Nicht immer hat das damit zu tun, dass das Pferd sich nicht gut verladen lässt. Für viele ist eher das Fahren selbst der Auslöser des Problems – und auch hier gibt es unterschiedliche Ursachen.
Die meisten haben (auch) vor dem Gespannfahren selber Angst, sind nicht sehr versiert darin oder haben Bedenken, was alles passieren könnte. Jeder weiß, dass vorausschauendes Fahren dazugehört – aber was braucht es dafür?
Die Basis, um vorausschauend fahren zu können ist eine frühzeitige Wahrnehmung. Diese kann auch bei besten Bedingungen (man ist ausgeschlafen und gesund) gestört werden von Überanstrengung, Ablenkung oder Nervosität. Bevor man zu Navi und Hängerkamera noch Musik hört und sich mit dem Beifahrer unterhält, sollte man Aufgaben reduzieren oder bewusst trennen. Bei längeren Strecken ist eine gezielte Planung von Pausen hilfreich.
Auch die Streckenführung sollte sich daran orientieren, das Pferd auch für den Fahrer möglichst entspannt von A nach B zu bringen. Dabei kann es sinnvoll sein, bergige, kurvige, stark befahrene oder staugefährdete Strecken sowie Straßen mit vielen oder längeren Baustellen zu meiden.
Vorausschauend zu fahren heißt zudem, genügend Abstand zu halten (zum Bremsen aber auch, um andere einscheren zu lassen), Richtungswechsel frühzeitig vor dem Abbremsen anzuzeigen und natürlich die Geschwindigkeit anzupassen. Denn grundsätzlich haben Gespanne einen längeren Bremsweg und eine geringere Beschleunigung. Darauf sollte man sich bei jedem Manöver einstellen.
Rechnen Sie zudem damit, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht wissen, was es bedeutet, ein Pferd zu fahren und sich deswegen rücksichtslos oder sogar gefährdend verhalten. Wer sich deswegen aufregt, verschwendet Energie und Aufmerksamkeit, die er für den Transport braucht.
Wer regelmäßig Hänger fährt, bekommt Routine. Man kann auch ohne Pferd üben – ankuppeln, ein- und ausparken, eine Runde um den Block oder ein Gespann-Fahrsicherheitstraining können helfen.
Mehr Tipps, wie man (vor allem) grünen Pferden den Transport leicht macht, habe ich hier beschrieben. Mehr dazu im nächsten Beitrag.