Die spinnen, die Finnen – war die erste Alternative für die Headline dieses Beitrags. Aber eigentlich bin ich ja nur neidisch, dass es den neuesten Trend aus dem „Pferde“-Sport nicht schon vor vierzig Jahren bei uns gab. Nach dem letzten Beitrag machte mich eine Leserin meines Blogs nämlich auf Hobbyhorsing aufmerksam …
Hobbyhorse ist das englische Wort für Steckenpferd. In Finnland greifen sich vor allem Mädchen eines, um in Wettbewerben gegeneinander anzutreten: Dressur und Springen. Punkte gibt es für Stil und Haltung. Die „Reiterinnen“ sind zumeist Mädchen zwischen zehn und 16 Jahren. Angeblich gibt es allein in Finnland 10.000 Horsehobbyisten.
Aber auch in anderen Länder hat man sich (Achtung: Wortwitz) anstecken lassen: „Stick Horse Show“ nennen sich die verschiedenen Disziplinen – wie Pleasure Class oder Pole Bending – in den USA.
Genau wie das Reiten auf echten Pferden, scheint das Hobbyhorsing extrem entspannend und ein toller Ausgleich für die Psyche. So wird die 20-jährige Alisa Aarniomaki, die kürzlich eine Hobbyhorse-Parade durch Helsinki organisiert hat, in der New York Post mit dem Satz zitiert, sie habe mit einer Menge Probleme zu kämpfen und es helfe ihr sehr, „gelegentlich mit ihren Freunden durch den Wald zu galoppieren“.
Aus biomechanischer Sicht, also um von den ausgeübten pferdischen Bewegungen fürs eigene Reiten zu profitieren, wie ich das im vorherigen Beitrag beschrieben habe, ist das Steckenpferd selbst eher abträglich. Den Spaßfaktor erhöht es aber, besonders für anwesende Zuschauer, ganz gehörig. Ich würde mich nicht wundern, wenn wir demnächst auf Turnieren nicht mehr nur Jump & Run-Wettbewerbe sehen, sondern auch Stickhorse-, beziehungsweise Hobbyhorse-Disziplinen.
Egal ob mit oder ohne Steckenpferd – die Sportler werden auf alle Fälle in Sachen Kondition profitieren. Und eine gewisse Grund-Fitness ist auch beim richtigen Reiten durchaus von Vorteil.