Was ist eigentlich … das Zungenbein

Bein ist ein altes deutsches Wort für Knochen. In Gebein ist es heute noch gebräuchlich. Reiterinnen kennen vor allem den Begriff Röhrbein – die Knochen unterhalb der Vorderfußwurzel- und der Sprunggelenke. Das Zungenbein ist, wie der Name sagt, also der Knochen, der die Zunge …

… stabilisiert. Inzwischen hat es sich herumgesprochen, dass es das Zungenbein gibt, vor zwanzig Jahren wurde man noch ungläubig angeschaut oder ausgelacht, wenn man darauf hinwies.

Auch wir haben ein Zungenbein. Es gibt Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten mit dem Zungenbein des Pferdes: Bei beiden wird der Knochen – ohne direkte Verbindung zu anderen Knochen – vor allem mit Bändern und Muskeln fixiert. Das menschliche Zungenbein ist nur zwei bis drei Zentimeter lang und liegt, u-förmig gebogen, zwischen Kehlkopf und Unterkiefer.

Das des Pferdes gliedert sich in das eigentliche Zungenbein, das zwischen Zunge und Kehlkopf liegt und seinen Aufhängeapparat, der die Verbindung zum Schläfenbein hinterhalb des Kiefergelenks schafft. Es sieht aus wie eine Mischung aus Gottesanbeterin und Alien-Essbesteck und ist in Gänze beim Großpferd so lang wie ein menschlicher Unterarm.

Im Bild das eigentliche Zungenbein. Das Video zeigt zudem den Aufhängeapparat. ©

Der Processus lingualis, der Knochenfortsatz, der im Video zuletzt benannt wird, ist zwischen den Unterkieferästen sehr gut zu tasten. Er ist auch das übliche diagnostische und therapeutische Mittel in der Osteopathie bei Problemen mit dem Zungenbein.

Über eine Studie, bei der das Zungenbein und seine Verbindung zum Kehlkopf eine wichtige Rolle spielt, kannst du hier einen Beitrag lesen.