Am Beispiel meines eigenen Offenstalls habe ich über die positiven Erfahrungen mit dem Wege-Konzept berichtet, das aus Jamie Jacksons Idee des Paddock Paradise stammt. Hier nun mehr Hintergründe.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Wegstrecke, umso größer der Anreiz zum Laufen – um so die Gesundheit des Pferdes zu unterstützen und das Training eines leistungsstarken Barhuf zu fördern. Der Weg sollte möglichst verschiedene Untergründe beinhalten, davon auch härtere Beläge, die Sohlengegendruck liefern. Je mehr Pferde, umso wichtiger ist es, dass der Weg durchgängig befestigt ist. In der Regel wird man ihn nicht breiter als etwa drei bis fünf Meter anlegen.
Ist der Weg nicht oder mit Sand befestigt, entfallen Anreize für die Sohle weitgehend. Grundsätzlich ist allerdings überraschend wenig Fläche mit starkem Anreiz für die Bildung von Strahlpolster und Sohle notwendig: Ich merke dies immer im Winter, wenn der Schotterweg zum Stall einige Wochen lang Teil des Auslaufs ist. Innerhalb kürzester Zeit verbessert sich die Barhufleistung noch einmal. Während sie sich im Sommer, wenn die Pferde durchgängig auf Gras sind und der Kiespaddock durch eine Regenperiode weicher wird, auch mal verschlechtert. Meist reicht schon ein grob geschottertes Wegstück, über das die Pferde häufig laufen – etwa am Eingang zu den Koppeln oder rund ums Wasser – um das ganze Jahr über den Barhuf auf einem guten Niveau zu halten.
Ansonsten lebt das Konzept davon, abhängig von den Gegebenheiten vor Ort, möglichst viele Bewegungsanreize zu schaffen. Mehrere Fütterungsplätze sowie Wasser und Leckstein maximal weit voneinander entfernt tragen dazu ebenso bei, wie Wellnessangebote: Das kann ein Sandwälzplatz ebenso sein wie ein Baum mit Bürste zum Kratzen oder ein leicht erhöhter Aussichtshügel, der mit dem Aushub der Wegebefestigung oft leicht angelegt werden kann und den die Pferde meist sehr genießen. Fazit und Tipp – vor allem für die Halter in Eigenregie: Mit ein wenig Aufwand lassen sich wirklich gute Ergebnisse erzielen.