So wenig Arbeit

Immer wieder höre ich die Besitzer von Barhufern motzen, die Hufbearbeiter würden ja fast nichts machen und dafür eine Menge Geld verlangen. Meine erste Frage lautet dann: „Läuft das Pferd?“ Ja? Dann sollten Sie sich über jeden Cent, den sie ausgeben, sehr freuen …

Denn je besser ein Huf in seiner Funktionalität ist, umso besser läuft er sich selber ab. Muss dann bei den Ausscheideterminen nur minimal gefeilt werden, ist das ein Zeichen, dass der Barhufbearbeiter seinen Job wirklich versteht.

Bis es soweit ist kann es allerdings eine Weile dauern. Denn wenn der Huf noch nicht in der Balance ist, die er braucht, um sich selber gut zurechtzulaufen, kann es sein, dass etwas mehr Späne fallen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn verbogene oder hebelnde Wände oder lange Zehen, dem Pferd das Barhufleben noch schwer machen.

Vor allem Pferde die lange und/oder schlecht beschlagen waren können eine Weile brauchen, bis sich die Hufe mehr oder weniger selber regulieren. Liegen bereits Arthrosen oder andere grundlegende Schäden an den Strukturen vor, kann ein deutliches Nachjustieren immer nötig bleiben.

Wenn immer viel zu machen ist, die Barhufleistung aber dennoch sehr gut ist, kann es auch sein, dass die Bearbeitungsintervalle zu lang sind. Im Endeffekt ist es aber nur so, dass das Hufwachstum nicht mit dem Abrieb zusammenpasst. Das kann bei sehr guten Hufen die nie beschlagen wurden der Fall sein oder bei der Umstellung von abriebstarkem Gelände in weniger fordernde Regionen.

Dieser Barhuf hat die Bearbeitung dringend nötig. (© C. Götz)

Dieser Barhuf hat die Bearbeitung dringend nötig. (© C. Götz)

Wenn das Pferd aber einen immer leistungsfähigeren Barhuf zeigt und Ihr Barhufprofi dabei immer weniger macht: Freuen Sie sich über das gut investierte Geld in die Gesundheit Ihres Pferdes und denken Sie darüber nach, ihm noch was Schönes zu Weihnachten zu schenken.

Fanden Sie das interessant? Unterstützen Sie mich mit einer Spende über PayPal, (paypal.me/pferdekosmos). Vielen Dank!