Ich liebe die Menschen, die beim großen schwedischen Möbelhaus für die Produktbezeichnungen zuständig sind. Und da ich den Hocker mit dem lautmalerischen Namen in so vielen Ställen schon gesehen habe, soll er der Aufhänger – pardon, die Aufsteighilfe – für dieses Thema sein.
Dass eine Aufsteighilfe gut für Pferd und Mensch ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Und egal ob in Form eines leeren Bierkastens, stylisch in der Bande eingelassen zum Wiederhochklappen oder eben BEKVÄM – sie findet sich in den allermeisten Ställen. Nur manchmal noch kommt es vor, dass ein Novize oder ein eingefleischter Indianer das hilfreiche Höckerchen verweigern.
Das sollten Sie nicht, denn es hat so viele Vorteile: Die Hebelwirkung Ihres Gewichts auf die Wirbel der Sattellage ist einfach nicht so hoch, als wenn Sie vom Boden aufsteigen. Dazu kommt, dass viele Menschen zu klein sind, um bei ihren großen Pferden an die rechte Kammer zu greifen (oder schlicht nicht gelernt haben, dass dies wichtig ist). Stattdessen halten sie sich hinten am Sattelkranz fest, was die Scherkräfte auf die Dornfortsätze des Widerrists massiv verstärkt. Das ist besonders bei einem noch nicht aufgewärmten Pferd Gift. Denn es kann dazu führen, dass Blockierungen in der skelettnahen Muskulatur entstehen und / oder sich der Rücken verspannt.
Ich bin allerdings schon dafür, das Aufsteigen beim eigenen Pferd regelmäßig auch ohne Aufstiegshilfe zu üben – am besten sogar von beiden Seiten. Das brauchen Sie immer mal wieder, vor allem, wenn Sie viel im Gelände unterwegs sind. Dort kann man zwar auch nach einem geeigneten Baumstumpf suchen, praktischer ist aber, man hat das Aufsteigen vom Boden aus noch nicht verlernt.