Wie gut ist die Luft in Reithallen? Da es dazu bislang immer noch wenig aussagekräftige Erkenntnisse gibt, haben sich Forschende aufgemacht, ein wenig Grundlagenarbeit zu leisten.
Über ein ganzes Jahr hinweg wurde in vier verschiedenen Reithallen in Sachsen-Anhalt die Luftqualität bezüglich unterschiedlicher Partikelgrößen gemessen: Jeweils bevor und nachdem ein einzelner Reiter eine durchschnittliche Reiteinheit absolviert hatte. Gemessen wurde zudem auf unterschiedlichen Höhen an jeweils vier Stellen der Hallen – auf Höhe der Pferde- sowie der Reiternase – eineinhalb und zweieinhalb Meter über dem Boden.
Die einzelnen Hallen unterscheiden sich in der Belastung stark. Zudem lassen sich in jeder einzelnen Halle große Unterschiede innerhalb des einjährigen Untersuchungszeitraums messen. Außerdem entwickelt das Reiten selbst einen gehörigen Effekt auf die Partikelkonzentration.
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass der Staub in der Luft abhängig vom Belag ist. Das Wässern scheint einen direkten Einfluss auf die Staubbelastung zu haben.
Überrascht? Nein, sicher nicht. Aber es nützt ja nichts. Wenn das noch keiner untersucht hat, muss man halt mit den Basics anfangen, um glaubwürdig zu bleiben. Schließlich hat die Atemluft einen entscheidenden Anteil daran, ob ein Pferd gesund bleibt. Denn wie beim Menschen steigt auch beim Pferd die Atemfrequenz während der Belastung und damit auch die Möglichkeit, Schadstoffe einzuatmen.
Was kann jeder für sich daraus mitnehmen? Ganz einfach: Wenn es staubig aussieht, ist es auch staubig. Das gilt für den Sommer genauso wie für bestimmte Wetterbedingungen im Winter. Am Ende der Reiteinheit steigt die Belastung an. Man kann also durchaus schlussfolgern: Je mehr Reiter in der Halle oder je mehr Reiter direkt vor einem in der Halle waren, umso mehr Staub. Da lässt sich also sicher einiges an Belastung für Pferd und Reiter vermeiden, wenn man bei entsprechenden Bedingungen auf Außenplätze oder ins Gelände ausweicht. Und wenn es nur für das Auf- und Abwärmen im Schritt ist.