Was vom Tänzer Eric Franklin als umfassendes Training gleichen Namens entwickelt wurde, sollte keinesfalls als mechanistischer Ausschnitt auf dem Pferderücken enden. Denn hinter der Franklin-Methode steckt spannenderes als Bälle unterm Po.
Eric Franklin schuf sein Konzept in erster Linie als mentales Training, das Vorstellungen, Bewegung und Berührungen vereint und so die eigene Anatomie und deren Wahrnehmung verändern kann. Innere Bilder zu nutzen ist nicht seine Erfindung*, er hat es aber auf seine Art erweitert und mit anderen Elementen zusammengeführt. Trainer verschiedener Sportarten griffen diese Ideen auf. Und darum kaufen nun viele Reiter die Franklin-Trainingsbälle und -rollen und arbeiten selbstständig damit.
Ich habe in diesem Beitrag dargelegt, was mir daran missfällt. Da man mit Bällen und anderem aber prima abseits des Sattels für einen goldenen Reiterhintern trainieren kann, hier einige der angekündigten Tipps:
- Setzen Sie sich bequem auf einen harten, flachen Stuhl und legen Sie einen Tennisball (oder einen der Franklin-Bälle) unter jeden Sitzbeinhöcker. Richten Sie sich auf, indem Sie sich vorstellen, Sie tragen eine Krone auf dem Kopf, und spüren Sie dann ihre Sitzbeinhöcker. Nehmen Sie die Bälle weg und spüren Sie nach, wie es sich anfühlt.
- Setzen Sie sich erneut auf die Bälle. Umkreisen Sie diese in beide Richtungen leicht mit Ihren Sitzbeinhöckern. Es sind nur kleine Kreise möglich. Führen Sie das Kreisen so langsam wie nur irgendwie möglich aus. Dies löst die Faszien am effektivsten. Nehmen Sie die Bälle wieder weg und spüren Sie nach, wie sie nun sitzen.
- Versuchen Sie neben dem Kreisen auch eine reine Vor- und Zurück-Bewegung sowie ein wechselseitiges Verschieben des rechten Hüftknochens von drei Uhr Richtung ein Uhr und des linken Hüftknochens von neun Uhr Richtung elf Uhr. Spüren Sie immer wieder nach.
- Mit den Bällen unter Ihren Sitzbeinhöcker versuchen Sie nun, mal den einen, mal den anderen vermehrt zu belasten: Immer nur so viel, dass Sie von ihrer aufrechten Position nichts aufgeben müssen. Spüren Sie dabei, wie Ihre Füße und vor allem die Fußballen Ihnen dabei helfen. Stellen Sie sich vor, Ihre Füße stünden im Steigbügel.
- Setzen Sie sich rittlings auf den Stuhl und machen Sie die Übungen erneut.
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Setzen Sie sich nun auf einen Schwimmreifen oder auf einen halb aufgeblasenen Schwimmflügel und machen Sie die Übungen erneut. Lassen Sie dabei Ihre Gesäßmuskeln so weich wie die Luft unter ihnen werden.
* Eine weitere Methode, die sich für Reiter fantastisch eignet, wurde von Milton Trager entwickelt und nennt sich Mentastics. Mehr darüber in einem der nächsten Beiträge.