Lieber ein Ritter …

… als ein Stinker. Das ist jedenfalls meine Devise in der Bremsenhochzeit. Es wird noch einige Wochen dauern, bis die Bremsen sich wieder verabschieden. Üblicherweise sind wir sie los, kurz nachdem das Getreide komplett abgeerntet ist. Bis dahin verursachen sie regional höchst unterschiedliche Unannehmlichkeiten auf Weide, Außenplatz und im Gelände. Hier meine drei ultimativen Tipps …

… für alle, die auf Chemie zur Bremsenabwehr verzichten und dennoch noch möglichst entspannt aus- und im Freien reiten wollen:

  1. Eine Fliegenausreitdecke mit Halsteil gibt es neu schon ab 25,– Euro. Das Material sollte gleichzeitig schwer genug sein, dass es keine Falten wirft und leicht genug, damit die Pferde nicht so stark darunter schwitzen. Die Passform sollte an den Seiten lang genug sein. Ein Kopfteil sollte dazu passen und möglichst wenig am Übergang zum Hals und am Kopf selbst frei lassen.
  2. Die Aktivität der Bremsen unterscheidet sich je nach Wetter stark: Je wärmer und feuchter die Luft ist, umso aktiver sind in der Regel. Aber auch die Tageszeit spielt eine Rolle. Wer kann, sollte die frühen Morgenstunden wählen. Auch die Mittagszeit kann sehr bremsenarm sein, wenn es entsprechend heiß ist. Das muss man ausprobieren, denn auch dies unterscheidet sich regional etwas.
  3. Ebenfalls eine Rolle spielen örtliche Gegebenheiten wie Felder, Wasserläufe oder Höhenkämme. Wer viel draußen ist, weiß, an welchen Orten die Bremsen vermehrt über einen herfallen und wo es besser ist: Hohlwege und Täler an Feldern und Wasserläufen sind meist stark befallen. Viel weniger los ist – vor allem bei leichtem Wind – auf offenen Flächen. Man kann die Ausreitstrecke durchaus bremsentechnisch günstig legen.

Selbst in Bremsenhochgebieten reichen die „Ritterrüstungen“ in der Regel aus und man kann sich Chemie oder teure ätherische oder Stinke-Öle damit sparen.

Gut geschützt an die frische Luft – dank Ausreitdecken und Kopfmasken kein Problem. (© C. Vidal)

Um die Haltung zu optimieren wird man in der Bremsenzeit die Pferde nachts auf die Koppel lassen. Weidezelte oder Fliegendecken können helfen. Offenstall-Pferde sollten sich aussuchen können, wann sie weiden wollen.