Keine Angst, ich flippe jetzt gendertechnisch* nicht völlig aus. Es geht tatsächlich um das Körperbild von Pferdesportlerinnen. Britische Forscherinnen haben sich damit befasst. Das fand ich erst einmal spannend. „Mögliche Auswirkungen der Körperwahrnehmung bei Reiterinnen“ lautet der Titel der Studie.
Das weibliche Körperbild ist in vielen Sportarten untersucht worden. Im frauendominierten Pferdesport bislang allerdings wenig. Ziel der Untersuchung war es, die Selbstwahrnehmung, die Wahrnehmung von Richterinnen und Trainerinnen und die Beziehung zwischen Körperbild und Selbstbewusstsein zu ermitteln.
Die Ergebnisse sind erst einmal wenig überraschend: Die Befragung ergab, dass die zweitschmälste Figur als ideal für den Reitsport angesehen wird – und zwar unabhängig von Alter, eigenem Körperbild oder reiterlichem Können. Die Mehrheit der Befragten fühlt sich etwas zu dick – auch keine Überraschung.
Es wurde ein Zusammenhang zwischen denjenigen die mit ihrem Körperbild unzufrieden sind und dem Selbstbewusstsein beim Reiten festgestellt: Mehr Gewicht wirkt sich negativ auf das Selbstbewusstsein aus und kann die Leistung und die Aktivitäten beeinträchtigen, so die Ergebnisse. Dickere Reiterinnen haben zudem das Gefühl, dass sie von den Richterinnen negativ wahrgenommen werden. Ob letzteres wirklich so ist, dazu bräuchte es weitere Untersuchungen, so die Forscherinnen …
Ich sag’s mal so: Wenn das Ergebnis der Studie stimmt, dass unsere eigene negative Körperwahrnehmung unser Reiten negativ beeinflusst, dann braucht es dafür keine Untersuchung mehr.
Im nächsten Beitrag geht es um die ideale Reiterfigur aus anatomischer und funktionaler Sicht.
Zum Thema Gewicht im Sattel habe hier auf dem Blog bereits einen Beitrag verfasst.
Anatomische Zusammenhänge zwischen Pferd und Reiterin habe ich in diesem Artikel beschrieben, in dem es beileibe nicht nur ums Gewicht geht.