Alt aber krank

In einer amerikanischen Studie wurden die Erfahrungen von 1.448 Befragten ausgewertet, die ein geriatrisches Pferd pflegen oder gepflegt hatten. Hintergrund war das Vorhandensein und der Umgang mit chronischen Erkrankungen des Pferdes sowie deren Auswirkungen.

Ein anonymer Online-Fragebogen wurde an eine landesweite Stichprobe geschickt. Gefragt wurde nach der Belastung durch die Pflege sowie nach tiermedizinischen Maßnahmen. Die Ergebnisse der Studie unterstützten laut der Forscherinnen* „die Hypothese, dass Besitzer von geriatrischen Pferden mit einer chronischen Erkrankung unabhängig vom Alter des geriatrischen Pferdes eine höhere physische und emotionale Pflegebelastung erfahren.“

Dieses 26-jährige Warmblut mit chronischem Husten ist schlecht durch den Winter gekommen. (© C. Götz)

Den Forscherinnen ging es vor allem um die Bindung der Besitzerinnen zu ihren Pferden: Diese wird weder von der chronischen Erkrankung noch vom Alter beeinflusst und wurde insgesamt – auch bei den fast 70 Prozent mit den chronisch kranken alten Pferden – als hoch bewertet.

Wer sich nun fragt, wozu es eine solche Studie braucht, dem gibt vielleicht folgender Satz aus der Zusammenfassung der Veröffentlichung eine Antwort: „Die Studie bietet Tierärzten ein besseres Verständnis der Pflegebelastung, die Besitzer von geriatrischen Pferden erfahren, insbesondere Besitzer von geriatrischen Pferden mit einer chronischen Erkrankung, die sich bei ihren Management- und Gesundheitsentscheidungen auf ihren Tierarzt verlassen.“ Denn Tierärztinnen (und auch andere Pferdetherapeutinnen) können Pferdebesitzerinnen vorbereiten und unterstützen, wenn es darum geht, ein älteres Pferd mit einer chronischen Erkrankung zu pflegen.

Nicht zuletzt weiß man als Pferdebesitzerin durch die Umfrage, dass man nicht alleine ist: weder mit dem kranken Pferd, noch mit der Belastung, noch mit den Gefühlen fürs Pferd.

* Hier der Grund, warum ich diese Form des Genderns wähle.