… wird es erfahrungsgemäß erst einmal schlimmer. Richtig schlimm sogar, in der Regel. Das hat jeder schon einmal erlebt – sei es, wenn er selbst krank war, sei es, wenn ein beruflicher oder privater Disput abläuft. So richtig schlimm finde ich gerade die aktuelle Meldung der ISES zu der Haltung des Pferdeschutzverbandes WHW bezüglich der Verschnallung der Nasenriemen.
Auf der jährlichen Messe der WHW (World Horse Welfare), die am 31. Oktober 2018 stattfand, hielt Richard Davison, ehemaliger Dressur-Olympiateilnehmer und WHW-Repräsentant, einen Vortrag zum Thema: „Reitsport: das Gute, das Schlechte und das Hässliche“. Die WHW hat sich als internationale Pferdeorganisation, auf die Fahnen geschrieben, das Leben von Pferden in Großbritannien und der ganzen Welt zu verbessern.
Eines ist für mich sicher: Mit der Haltung dieses wichtigen Vertreters zur Verschnallung der Nasenriemen, werden sie das nicht erreichen: Polemik pur, verdrehte Studienergebnisse und schlicht die Unwahrheit angesichts von Fotobeweisen: Fake News vom Feinsten könnte man auch sagen, wenn das nicht so ein Unwort wäre: Das Pferd reißt sich ganz sicher nicht los, weil der Nasenriemen bei der allgemeinen Ausrüstungskontrolle nach dem Ritt kontrolliert wird, wie man hier sehen kann.
Hier der Originaltext des offenen Briefes der ISES an die WHW: Open Letter to World Horse Welfare
Und auch ich möchte, wie die ISES, abschließend den Referenten zitieren: „Wie leben in einer Zeit des Wandels. Woran sollen sich künftige Spitzenreiter orientieren?“ Nun, ich hoffe, irgendwann nicht mehr an Menschen, die offensichtlich nicht im Ansatz verstanden haben, warum zuknallte Nasenriemen für die Pferde so schlecht sind.
Hier ein Artikel, der eine der wichtigsten wissenschaftlichen Untersuchungen zu dem Thema beschreibt. Hier eine Serie, warum die Maultätigkeit aus gesundheitlicher und ausbildungsrelevanter Sicht durch ein Reithalfter nicht eingeschränkt werden darf.