Das Barhuf-Placebo

Was haben Barhufumstellung und Placebo-Effekt miteinander zu tun? Mehr als man vielleicht im ersten Moment meinen möchte. Jedenfalls nach meiner Beobachtung und auch nach der vieler Hufbearbeiter. Denn Sie können Ihrem Pferd ein super Barhuf-Placebo verpassen.

Dieses wiederum kann helfen, dass die Umstellung auf barhuf ganz leicht und problemlos verläuft. Sie haben es in der Hand – beziehungsweise im Kopf.

Placebo bedeutet, man bekommt etwas, von dem man meint, dass es wirkt. Damit wurden schon Knie erfolgreich operiert und Schmerzen gestillt. Bei Tieren spricht man statt von einem Placebo von einem so genannten Care-Effekt: Das bedeutet, dass der Glaube des Besitzers an die heilende Wirkung diese verursacht. Da Pferde sensible Wesen sind, bekommen sie so etwas mit.

Aber nicht nur die positive Einstellung bewirkt etwas Positives. Eine negative tut dies umgekehrt ebenfalls. Das ist der so genannte Nocebo-Effekt. Ein fantastisches Beispiel aus dem Humanbereich ist eine Studie, die zeigte, dass bei Stress-Patienten die Heilung von Wunden 40 Prozent länger dauert.

Bei einer Barhufumstellung kann die negative Einstellung des Besitzers mögliche Probleme fördern. Wenn ich ständig mit angsterfülltem Blick auf die Hufe schaue, diese sorgenvoll abtaste, die Bewegungen gestresst beobachte und bei jedem Nachgeben auf einem spitzen Stein zusammenzucke, dann sieht und fühlt ein Pferd das natürlich.

Ganz frisch und schon überraschend gut: Der Barhuf einer 21-jährigen Stute. (© C. Götz)

Und das trägt im Normalfall nicht dazu bei, das eine Barhufumstellung schnell und problemlos vonstatten geht, soviel ist sicher. Das zeigt der Fall einer älteren Stute, bei der im Laufe ihres Lebens bereits zweimal eine Barhufumstellung abgebrochen wurde. Im Alter von 21 Jahren versuchte man es noch einmal und es ging völlig problemlos. Was war anders? Nun, in der Hauptsache kümmerte sich jetzt nicht mehr die Besitzerin um das Pferd, sondern die Reitbeteiligung. Diese war fest von den positiven Effekten des Barhufs für das Pferd überzeugt und unterstützte die Stute zudem mit Spaziergängen, Massagen und Homöopathie.

Pferde sind sensible Tiere, die nicht nur unsere Ängste und Bedenken sehr gut wahrnehmen können. Je positiver die Haltung der Besitzer zur Barhufumstellung – umso problemloser läuft sie in der Regel ab, ist eine Beobachtung, die ich immer wieder mache. Wer sich gut informiert und bereit ist, das Pferd zu unterstützen, wo und wie es notwendig ist, der wird sich leicht tun, eine positive Haltung einzunehmen und zu bewahren.

Mehr Informationen zum Thema Barhufumstellung in meinem Blog unter dem Schlagwort Barhuf und in meinem Buch: