Der perfekte Reitbegleithund

In einem Interview im aktuellen Reiterkurier, das ich zusammen mit einer Freundin – der Hundetrainerin Claudia Mayr – gegeben habe, ging es um das Thema „Pferdesicherer Hund – hundesicheres Pferd“. Klar, dass ich dabei an meinen eigenen perfekten Reitbegleithund denken musste: meine Zwergpinscherhündin Lolo …

Mit der Erinnerung an sie kamen mir auch einige Situationen wieder ins Gedächtnis, wie wir – mein Wallach, die Hündin und ich – zu einem super Team im Gelände wurden.

Ich wollte und musste Lolo beim Ausreiten mitnehmen können. Dafür musste ich einiges tun. In dem Artikel im Reiterkurier bestätige ich u.a. die Aussage meiner Freundin, dass eine gute Leinenführigkeit das A und O für einen Reitbegleithund ist – und zwar auch dann, wenn man ihn, wie Lolo, aufgrund der geringen Größe nicht vom Pferd aus an der Leine führen kann.

Warum ist das so? Die Leinenführigkeit bringt es mit sich, dass die Kommunikation zwischen Mensch und Hund sich verbessert. Kommunikation ist genau das, was ich brauche, um einen Hund auf Wortkommando vom Sattel aus zu dirigieren.

Nach drei Stunden Ausritt sind das Pferd und ich rechtschaffen k.o. und die Pinscherin fragt sich, „Was mach’ ma jetzt?“  Leider gab es damals noch keine Smartphones, um vom Sattel aus über die Pferdeohren hinweg den Hund zu knipsen. Ich schwöre: Es war ein Bild für Götter! (© C. Götz)

Rückblickend kann ich sagen, dass ich mit Lolo am Pferd unsere eigenen Kommandos und Regeln finden musste. So war ein „Voran“ für sie das Kommando, vor dem Pferd zu laufen und zwar in einer Entfernung von ca. zwei bis vier Pferdelängen. War sie nicht weit genug vor uns (so dass ich sie von oben nicht mehr gut hätte sehen können), kam ein erneutes „Voran“. Lief sie zu weit voraus, kam ein „Warte“. Eigentlich ein klassisches „Bleib“, aber dieses Kommando konnte ich in diesem Kontext nie mit der richtigen Energie füllen. Es war für mich persönlich mit anderen Situationen verknüpft. Und das „Warte“ half uns beiden aus der Verständnis-Gehorsams-Patsche.

Damit sie am rechten Straßenrand blieb, hatte ich das Kommando „Rechts“ beim Leinentraining eingeführt und – indem ich sie auch auf meiner linken Seite führte, vom Kommando „links“ abgegrenzt. Es funktionierte super, dass sie sich auf „Rechts“ wieder am rechten Straßenrand einsortierte, wenn sie mal nach links driften wollte. Zudem haben wir die Kommandos „Hier“ und „Bleib“ für unsere Ausritten regelmäßig gebraucht.

Ich bin sicher kein Profi in Sachen Hundetraining. Aber eines weiß ich: Hätte ich einen anderen oder größeren Hund, müsste ich andere Übungen machen oder Kommandos einführen. Und ich würde mir wieder von einem Profi helfen lassen – wie damals von Claudia mit Lolo.

Ansonsten kann ich Reitern mit Hund nur raten, das verbindende Element zwischen den beiden Tierarten herauszuarbeiten: Pferd und Hund genießen das Beisammensein in der Natur bei richtigem Vorgehen nämlich sehr.

Wie man Pferden hilft, die Angst vor Hunden haben, erfahren Sie in dieser Artikelserie.