Hundeattacken vermeiden helfen

Es ist vielen Reitern schon passiert und es wird auch weiter passieren, dass Hunde auf Pferde losgehen, sie jagen oder beißen. Mit einem Pferd, das keine Angst vor Hunden hat, sind solche Situationen auch kritisch, aber leichter zu bewältigen, als mit einem, das ohnehin schon Angst hat. Ich spreche aus Erfahrung.

Bei uns trifft man leider immer wieder freilaufende oder streunende große und leider teilweise auch aggressive Hunde. Außerdem gibt es Hunde, die trotz Leine plötzlich Richtung Pferd vorschießen. Besonders an Engstellen ist so etwas auch richtig blöd – nicht nur für Pferd und Hund. Bevor es also darum gehen wird, wie man ein hundeängstliches Pferd sicherer macht, erst einmal ein paar grundsätzliche Tipps:

Wenn Sie beim Ausritt Hunde sehen, gehen Sie Schritt oder halten Sie an. So vermeiden Sie, dass höhere Geschwindigkeiten den Jagdtrieb des Hundes auslösen. Gehen Sie in möglichst weitem Abstand vorbei. Ist dies nicht möglich, bleiben Sie stehen und sprechen mit dem Hundebesitzer, wie man die Situation optimieren könnte. Oft ist es besser, man bleibt selber stehen und lässt Hund und Halter vorbei. Sieht man, dass sich der Hundebesitzer falsch verhält, kann man so oft noch rechtzeitig eingreifen, etwa, indem man ihm sagt, er solle zwischen Hund und Pferd gehen oder indem man in bittet kurz zu warten und selber absteigt und sich zwischen Pferd und Hund stellt. Je besser Sie Ihr Pferd kennen, umso leichter können Sie Bedingungen schaffen, in denen es sich sicher fühlt. Dies wiederum erkennt der Hund.

Als Reiter rechtzeitig einzuschätzen, ob ein Hund gefährlich werden könnte, und entsprechend zu handeln kann für die eigene Sicherheit wichtig sein. (© Werbeamazone, Pixelio)

Wenn Sie sehen, dass der Hund nicht beim Hundeführer bleibt, sprechen Sie ihn an und bitten Sie ihn, seinen Hund zu sich zu rufen. Versuchen Sie dabei ruhig und bestimmt zu sprechen. Aggressive oder schrille Töne machen Sie für den Hund erst recht „interessant“. Wenn der Besitzer das nicht macht oder schafft (oder gar nicht da ist) und der Hund dennoch kommt, drehen Sie das Pferd in seine Richtung und gehen sie ein paar Schritte auf den Hund zu. Ist er noch weit genug weg, kann das auch ein Pferd, das bei Hunden noch unsicher ist.

Kommt ein Hund plötzlich schnell angerannt, sollten Sie ebenfalls versuchen, sich und das Pferd noch zu ihm umzudrehen. Pferde greifen Hunde gerne mit dem Maul und mit den Vorderbeinen an. Dann sind sie im Kampf- und nicht im Fluchtmodus. Im Fluchtmodus bleibt Pferden neben dem Wegrennen nur das Ausschlagen und Bocken und das gefährdet Sie als Reiter oder Führer.

Achtung: Ein Hund, der sich veranlasst sieht in den Wehrmodus zu gehen, ist genauso gefährlich wie ein Hund mit jagdlichem Adrenalin.

Es lohnt sich meiner Erfahrung nach, die Rechte und Pflichten für Reiter und Hundehalter bundesweit, für Ihr Bundesland und Ihre Gemeinde genau zu kennen. Wer seinen Hund beispielsweise zur Setzzeit unangeleint laufen lässt, ist auf den ersten Blick und von weitem als nicht verantwortungsbewusster Hundeführer zu erkennen und mit noch mehr Vorsicht zu genießen.

Im nächsten Beitrag geht es darum, wie Sie Ihr Pferd hundesicherer machen können.